Volltext Seite (XML)
jeweils die Isanomalendarstellung angefertigt. Es wird dann die Richtung und die Häufigkeit der einzelnen Isolinien festgestellt und nach der aus der Geologie übernommenen Methode der „Kluft rosenstatistik" in einen Kreis eingetragen. Stim men beide Darstellungen annähernd überein, so handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um gleichartigen Boden. Größere Abweichungen deu ten auf eine künstliche Aufschüttung an der frag lichen Stelle hin. Ein derartiger Fall wird unter den Beispielen noch gezeigt werden. Es ist die Frage noch zu klären, welches der beiden geomagnetischen Meßgeräte, Protonen magnetometer oder Förster-Sonde, für die Erkun dung archäologischer Objekte am zweckmäßigsten ist. Die Förster-Sonde wird in der Archäologie gern verwendet, weil mit ihr in der Bewegung ge messen werden kann. Das ist zweckmäßig, wenn nur einzelne Objekte, z. B. Steinsetzungen in einem Gräberfeld, geortet werden sollen. Außer dem spricht dieses Gerät, weil es ein Gradient messer ist, besonders gut auf oberflächennahe Objekte an. Die Anzeige des Meßwertes erfolgt analog. Mit dem Protonenmagnetometer muß man punktweise, also langsamer, messen, bekommt aber mit dem daraus abgeleiteten Isanomalenbild mehr Informationen über das gesamte Meßge biet. Durch eine niedrige Einstellung der Sonde (0,25 . . . 0,5 m) erreicht man auch eine bessere Empfindlichkeit für oberflächennahe Inhomogeni täten. Die Anzeige des Meßwertes erfolgt digital. Mit der Förster-Sonde läßt sich natürlich auch eine punktförmige Messung durchführen, und es können dann die gleichen Informationen wie mit dem Protonenmagnetometer, bei etwa gleichem Zeitaufwand, erhalten werden. Zusammenfassend kann gesagt werden, daß die mikromagnetische Meßmethode ein sehr vor teilhaftes Verfahren ist, welches im Zweifelsfalle als erstes angewendet werden sollte. Was die beiden genannten Meßgeräte betrifft, so hat die Förster-Sonde leichte Vorteile gegenüber dem Protonenmagnetometer, weil damit sowohl aus der Bewegung wie auch punktweise gemessen werden kann. die Interpretation einfach sind. Die geoelektri schen Verfahren gestatten es, den scheinbaren spezifischen Widerstand der Gesteinsschichten oder künstlichen Einlagerungen in der horizonta len und vertikalen Verbreitung zu bestimmen. Da die örtlichen Gegebenheiten sehr unterschiedlich sein können, hat sich auch eine Vielzahl von geo elektrischen Apparaturen und Verfahren heraus gebildet. Es werden natürliche und künstliche elektrische Felder dazu benutzt. Für die archäo logischen Belange hat nur die Anwendung künst licher elektrischer Felder Bedeutung, deshalb sollen hier nur diese Verfahren behandelt werden. Diese können in Widerstandsverfahren und in elektromagnetische Verfahren eingeteilt werden. Widerstandsverfahren Bei den geoelektrischen Widerstandsverfahren werden dem Boden künstliche elektrische Gleich oder Wechselstromfelder aufgeprägt. Stromein speisung und Spannungsabgriff werden galva nisch vorgenommen. Abb. 18 zeigt das Prinzip einer Vierpunktanordnung für geoelektrische Wi derstandsverfahren am Beispiel eines Zweischich tenfalles mit unterschiedlichen spezifischen Wider ständen in beiden Schichten. Im Prinzip kann für dieses Verfahren Gleichstrom verwendet werden, wie es in der Abb. 18 durch die Batterie angedeu tet ist; dabei kommt es aber durch elektrochemi sche Vorgänge an den Elektroden zu Polariations- erscheinungen, die das Ergebnis verfälschen. So wird in der Regel Wechselstrom niederer Frequenz (f = 75 . . . 500 Hz) verwendet. Dabei wird durch die Stromumkehr in jeder Periode die Polarisation vermieden. 2.2.3. Geoelektrik Die geoelektrischen Verfahren nehmen in der angewandten Geophysik, speziell in der Nah erkundung, einen sehr breiten Raum ein. Infolge der verhältnismäßig einfachen apparativen Aus rüstung sind sie sehr ökonomische Verfahren. Diese einfachen Geräte dürfen aber nicht zu der Schlußfolgerung führen, daß die Grundlagen und Abb. 18. Vierpunktanordnung für geoelektrische Wider standsmessungen. A, B - Stromelektroden, M, N - Spannungssonden. Für den speziellen Fall des unendlich ausge dehnten, homogen-isotropen Halbraumes ergibt sich aus den Meßgrößen I und U der spezifische elektrische Widerstand 0: