die Erkundungstiefen für archäologische Belange bei fünf bis höchstens zehn Meter. Dabei müssen die physikalischen Bedingungen des Untergrun des stärker beachtet werden, und die Meßmetho dik ist enger an das jeweilige Objekt anzupassen. Wie schon erwähnt, ist es meist zweckmäßig, manchmal direkt notwendig, vor Beginn der eigentlichen Vermessung Versuchsmessungen durchzuführen. Diese Vorerkundung dient einer Auswahl: — der Meßmethoden, - der Meßparameter, — der optimalen Meßpunkt- und Profilanordnun gen. Die gemessenen und gegebenenfalls korrigier ten Werte werden als Schnitte oder flächenhaft in Form eines Isanomalenplanes (Linien gleicher Störwerte) dargestellt. Sie sind die Grundlage zur Auswertung der lokalen Anomalien, die zur ar chäologischen Interpretation der geophysikali schen Vermessung dienen. 2.2.1. Gravimetrie Grundlagen Die physikalische Erscheinung der Massenan ziehung (Gravitation) ist die Grundlage der Gravi metrie. Werden zwei räumlich kleine Massen m und m‘ mit dem gegenseitigen Abstand r betrach tet, so ziehen sie sich nach dem Newtonschen Gra vitationsgesetz mit einer Kraft F längs ihrer Ver bindungslinie an: E .mm' H ~ f r 2 f = Gravitationskonstante = 6,67 • 10-11 N m 2 kg -2 . Die Kraft nimmt also linear mit der Masse zu und mit dem Quadrat des Abstandes ab. Das Gravitationsfeld wird durch seine Feld linien dargestellt, die überall im Raum die gleiche Richtung wie die Gravitationskraft haben. Für die Feldstärke F G gilt: Fg = —, = f m in N kg-1, m r z sie besitzt die Dimensionen einer Beschleunigung. Ein Spezialfall des Gravitationsgesetzes ist die irdische Schwerkraft (Erdbeschleunigung). Sie er gibt sich, wenn für r der Erdradius und für m die Erdmasse eingesetzt werden. Sie ist an der Erd oberfläche annähernd: g = 9,81 m s -2 = 981 Gal. Der gemessene Schwerewert ist abhängig von: - der örtlichen Lage des Beobachtungspunktes (geographische Breite, Höhe), — der zeitlichen Änderung der Schwere (Gezei ten), - den sichtbaren und unsichtbaren Massenun regelmäßigkeiten. Mit der Höhe nimmt die Schwere um etwa 0,3 • 10-5 m s -2 = 0,3 mGal pro Meter ab. Die für die Archäologie interessanten Schwereänderungen liegen in der Größenordnung von wenigen 10-2 m GaL Festgestellt werden diese Werte durch relative Schweremessungen mit Gravimetern. Diese Ge räte sind im Prinzip äußerst empfindliche Feder waagen. Die Änderung der Federlänge steht in direktem Zusammenhang mit der Schwereände rung. Empfindliche Gravimeter besitzen eine Meß genauigkeit von 10-2 mGal (Abb. 12). Abb. 12. Prinzip der relativen Schweremessung mit einem Federgravimeter. Reduktion der Messungen Die an verschiedenen Punkten gemessenen Schwerewerte können zunächst nicht miteinander verglichen werden, sie sind orts- und zeitabhän gig. Es ist deshalb notwendig, Korrekturen und Reduktionen (Symbol △) anzubringen. Es sollen hier nur die Korrekturen und Reduktionen be trachtet werden, die bei den in der Regel klein räumigen (einige zehn Meter) Vermessungen für archäologische Belange von Bedeutung sind. Es sind weniger als in der großräumigen gravimetri schen Vermessung (Regionalvermessung), sie müs sen aber mit höherer Genauigkeit ermittelt wer den. Es sollen schließlich Schwereänderungen er faßt werden, die nur ein zehnmillionstel der Nor malschwere betragen. Als Korrektur treten in diesem Fall praktisch nur der Instrumentengang und Ableseungenauigkeiten