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Bandhenkel, fleckig schwarzgrau, glatt. H (+ He) 5,8; W (+He) 4,4; Hebr 1,2; Wst 0,4cm. (S.: 630/61). Taf. 83,4 Dgl., etwas kleiner und plumper, schwarz poliert (Ver- strichspuren?). H 4,4; W (+ He) 4,1; Hebr 1,1; Wst 0,3 cm. (S.: 631/61). Taf. 83,2 Spitzkrügel mit kleiner Standfläche, gekehltem Halsansatz und verwaschenen Horizontalricfen darüber, überrandstän diger Bandhenkel. Fleckig dunkelbraungrau, glatt. H (-I- He) 6.4;W5,2;Hcbr-l,2;Wst0,4cm.(S.:632/61). Taf. 83,6 Miniaturkrug mit steilkonischem Unterteil, Steilhals, ge schweiftem Oberteil und überrandständigem Bandhenkel. Fleckigockergrau. H(+ He)4,9;W(+ He) 4,4; Hebr 1,0; Wst 0,3 cm. (S.: 633/61). Taf. 83,3 Miniaturtasse mit Bodendelle, kräftig gewölbtem Leib und gekehltem kurzem Steilkegelhals; Halsansatz horizontale Riefe, Henkel weit überrandständig und relativ breit, auf dem Leib Schmalriefengruppen wechselnder Richtung. Gelbbraun. H (+ He) 4,0; W (+ He) 5,3; Hebr 1,3; Wst 0,3 cm. (S.: 634/61). Taf. 83,7 Spitzkrügel mit kleiner Standfläche, kräftig und weit ausgewölbtem Leib, Schulter mit kräftigen Schrägriefen, über dem gekehlten Halsansatz drei schmale horizontale Riefen. Fleckig graubraun, glatt. H (+ He) 9,5; W 7,8; Hebr -1,6; Wst 0,4 cm. (S.: 635/61). Taf. 84,9 Spitzkrügel mit doppelt gerieftem Zickzackband auf der Schulter, darüber drei Horizontalriefen, fleckig gelbbraun, DRESDEN Das Gräberfeld von Dresden-Prohlis (jetzt Flur Dresden- Niedersedlitz) gehört zu den westlichen Bestattungsplätzen von Groß-Dresden. Es liegt an der Windmühlenstraße südöstlich vom alten Ortskern und wurde bei der Ausschachtung für den Schleusengraben zur Kleinsiedlung der Gagfah angeschnitten und dabei teilweise zerstört. Es handelt sich um die Fundstelle 204 von Groß-Dresden. Durch die Störungen und teilweise schon erfolgte Entnahme des Fundmaterials sowie verspätete Fundmcldung war erst ab Grab 8 noch eine Rettungsgrabung des Landespflegers für Boderaltertümer in Sachsen möglich (Ortsakte 854/39). Die Arbeiten führten H. Dengler, H. Winkler und K. Zscheile vom genannten Institut in der Zeit vom 8. —12. Juli 1939 durch. Gleichalte Funde wurden im anschlie ßenden Gelände nachträglich 1940 entdeckt, von H. Winkler aufgenommen und gemeldet. Infolge nochmaligen Einzugs zum Kriegsdienst konnte die ausführliche Zusammenstellung der 1940 gemachten Beobachtungen erst während eines Urlaubes am 9. Dezember 1941 nochmals schriftlich fixiert und im Archiv abgegeben werden (Ortsakten 1045/40). Durch die Anlegung des Schleusengrabens wurde selbstverständlich nur ein kleiner und zufälliger Ausschnitt eines Gräberfeldes betroffen und gestört. Eine weitere Untersuchung des gesamten Friedhofes verbot der Krieg mit dem Verlust der zur entsprechenden Abdeckung und Untersuchung notwendig gewesenen Ausgräber (Plan Abb. 16). In den meisten Fällen handelt es sich bei den insgesamt 17 Be stattungen um Erdgräber ohne jeglichen Steinschutz, von dem ja selbst bei Störungen noch Reste in der Grabumgebung hätten angetroffen werden müssen. So können wir die Urnenbeisetzun gen 1 —3, 5 — 11 und 14—17 zweifellos zu den Erdgräbern zählen. Dabei waren lediglich in Grab 17 die Urne mit zwei Pläner- stücken abgedeckt und beim Doppclgrab 9 eine Deckplatte über einer Urne festgestellt worden. Beim gestörten Grab 4 weisen verbliebene Plänerplatten wahrscheinlich auf eine einstige Stein kiste hin, während der Plattenschutz von Grab 13 offenbar die Rekonstruktion einer vollständigen sechsseitigen Kiste nicht mehr zuließ. ehern, glatt. H (+ He) 7,1; W 5,7; Hebr -1,2; Wst 0,3 cm. (S.: 637/61). Taf. 84,12 Kräftig gebauchtes Spitzkrügel mit kleiner Standfläche und gekehltem Kegelhals. Auf der Schulter und über dem Halsansatz je drei schmale Horizontalriefen, schwarz poliert. H (4- He) 8,3; W 6,9; Hebr 1,6; Wst 0,4cm. (S.: 636/61). Taf. 84,70 Spitzkrügel, schlank, mit kleiner Standfläche, auf der Schulter Dellen im Zickzack, dazwischen als Verbindung je zwei oder drei Schmalriefen, über der Halskehle weitere drei horizontale Schmalriefen. Braungelb, grau gefleckt glatt. H (+ He) 7,4; W (+ He) 6,0; Hebr -1,2; Wst 0,4 cm. (S.: 638/61). Taf. 84,7/ Spitzkrügel mit Bauchwulst und Halskehlung, schwarz poliert. H (+ He) 5,9; W ( + He) 4,4; Hebr 0,9; Wst 0,3 cm. (S.: 639/61). Taf. 83,5 Bronzefingerring von annähernd rundem Querschnitt. Grün patiniert. Ober- und Unterseite etwas abgeplattet. Dm 2,15 x 2,2;D0,25 x 0,35 cm. (S.: 641/61). Taf. 82,3 Zarte, bronzene Schälchenkopfnadel mit doppelter Profi lierung unter dem Aufsatz. Spitze abgebrochen, grün patiniert. Erh L 8,8; Kopfdm 1,25; Schaftdm 0,2 cm. (S.: 642/61). Taf. 82,9 Zwei Teile einer gekröpften Eisennadel, Kopf nicht verdickt, doch profiliert. Verrostet. Rekon. L 11,1; Br der Kröpfung 2,4; Schaftdm —0,3. (S.: 643/61). Taf. 82,70 PROHLIS Als Urnen dienten in allen Fällen große gebauchte Töpfe — zumeist ungehenkelt — bis zu Formen, die rein typologisch zu den jüngeren „Linsenflaschen“ überleiten könnten. In allen Fällen waren bis auf die gestörte Bestattung 1 Deckschalen vorhanden. Dazu kamen in Grab 9 und 17 als weiterer oberer Abschluß der Urnenbestattungen noch je eine Plänerplatte. Auch die offenbaren Doppelgräber 9 und 11 sowie 13 enthielten für jede Urne je eine Deckschale. Bei Grab 15 stand auf dem Deckgefäß noch eine weitere Keramik. Die Zahl der Beigefäße war bei den Bestattungen 1 — 13 relativ hoch (in Grab 1 mindestens 4, davon ein Miniaturgefäß; in Grab 2 mindestens 6, davon 3 Klcinstgefäße; in Grab 3 wahrscheinlich 9 bei mindestens 5 Miniaturkeramiken; 11 keramische Beigaben in Grab 8, davon 10 Miniaturtöpfe und ein Teller; in Grab 9 mindestens 4 Miniaturgefäße, z. T. unter der Urne befindlich; bei Grab 10 wenigstens eine kleine Schale, wenn diese nicht als oberer Abschluß in der Urne auf dem Leichenbrand verwendet worden war; Doppelgrab 11 enthielt wahrscheinlich zu den Urnensätzen noch 3 Miniaturgefäße; Grab 12 dagegen minde stens 35; weitere 5 Miniaturgefäße gehörten zur Doppclbcstat- tung in Grab 13). Dagegen bestanden die Grabinhalte von Bestattung 15-17 lediglich aus Urne mit Deckschale, wobei auf dem Deckgefäß von Bestattung 15 noch ein Beigefäß stand. Die Beigabenunterschiedc deuten keine chronologischen Abstufun gen an. Die Gräber 15—17 stellen einen engbegrenzten Bereich des gesamten Gräberfeldes dar (Abb. 16), soweit cs der freigeleg te Ausschnitt zu erkennen erlaubt. Die lediglich aus Urne mit Deckschale bestehenden Beisetzungen befinden sich aber offen bar nicht am Rande des Friedhofes, der ja zweifellos nach beiden Seiten des Schlcusengrabens seine Fortsetzung gefunden haben muß, liegen doch einige der Bestattungen ohnehin schon in seinen Profilwänden. Mit Grab 13 enden auch die Urnenbestat tungen mit Metallbcigaben, die nur in den Gräbern 9—13 auffällig hervortreten. Hierbei ist wiederum zu bemerken, daß diese „reichen“ Bestattungen, mit Ausnahme des Grabes 10, ganz eng bcieinandcrlicgen und außerdem an die vorher aufge führten Urncn-/Deckschalengräbcr 15 — 17 grenzen. Wahr-