wohl urkundlich und chronikalisch, nicht aber durch Funde nachweisen. Das Zurücktreten der südlichen, also böhmisch-habsburgischen Münze wird durch die staatliche Zugehörigkeit der Oberlausitz zu Böhmen bis zum Jahre 1635 nicht aufgehalten. Noch als die Oberlausitz ein Teil der habsburgischen Lande war, überwog bereits das westliche Geld. Zwar fand die südliche Kreuzerwährung während dieser Zeit hier Eingang, wie aus alten Oberlausitzer Wechselbüchlein hervorgeht, jedoch verschwand diese mit dem Übergang an Kursachsen vollkommen, so daß spätere Auflagen und Neudrucke die unnötig gewordene Kreuzerrechnung durch die inzwischen gebräuchlich gewordene Pfennigrechnung ersetzten. Bekannt ist der Fehlschlag des kurfürstlich säch sischen Versuches im Jahre 1666, die Oberlausitz einem unlauteren Münz experiment des sächsischen Staates in einer zu diesem Zwecke errichteten Bautzner Münze dadurch geneigt zu machen, daß man hier geringeres Geld in der — wie man irrtümlich annahm — altbeliebten Kreuzerwährung aus brachte. Einteilung der Funde in Altersgruppen Wir erkennen, daß in unserem Material drei Fundgruppen mit zeitlich ein ander naheliegenden Vergrabungszeiten durch lange Zeiträume mit spar samer Schatzvergrabung getrennt sind. Wir stellen für unser Oberlau sitzer Beobachtungsgebiet fest, daß viele Münzschätze aus Kriegszeiten stammen. In Friedenszeiten dagegen ist nur eine Minderzahl von Schätzen vergraben worden. Wenn deshalb die Zusammensetzung der Friedensfunde — wie wir sie kurz nennen wollen — von der der Kriegsfunde abweicht, so sehen wir die Ursache dafür in erster Linie nicht in einer anderen Zusammensetzung der in Friedens zeiten umlaufenden Geldmenge, sondern vor allem in der zufälligen Wirkung eines zu geringen Beobachtungsmaterials. Es ist wohl selbstverständlich, daß die 7 oder 9 oder 24 untersuchten Funde aus Kriegszeiten den Geldumlauf ihrer Vergrabungszeit besser widerspiegeln als die 2 und allenfalls 3 aus Frie denszeiten. Das ganze 16. Jahrhundert zeigt, mit Ausnahme belangloser Einzelfundstücke, 2 Funde. Davon ist einer der Rest eines Großfundes (Rohna), der andere ein Kleinfund (Moys). Die Zeit des Dreißigjährigen Krieges hat 24 für die Unter suchung brauchbare Funde geliefert. Die folgenden hundert Jahre, die sich in zwei etwa gleiche Abschnitte vor und nach dem Jahre 1700 verteilen, brachten 2 Funde. Aus den schlesischen Kriegen stammen 9 Funde. Die 40 Jahre bis zu den Freiheitskriegen haben drei Funde geliefert. Aus den Befreiungs kriegen stammen 7 Funde. Die folgende lange Zeit bis zum heutigen Tage ergab nur 3 Funde. Der letzte Schatzfund wurde im Jahre 1845 vergraben (Hausdorf).