DIE AUSGRABUNGEN DES LANDESMUSEUMS EÜR VORGESCHICHTE Infolge des bedrohlichen Zustandes der Brohnaer Schanze war hier eine plan mäßige Rettungsgrabung unumgänglich. Hinzu kam das brennende Interesse an der Aufhellung der Zeilen ältester slawischer Besiedlung in der heute noch von der sorbischen Minderheit bewohnten Oberlausitz, dabei auch in Verwirk- lichung der gesetzlich verankerten Rechte dieser Volksgruppe. Die Arbeiten selbst konnten nicht in einem Zuge erledigt werden, sondern mußten entspre chend den während der Ausgrabungen gewonnenen Erkenntnissen und Frage stellungen erweitert werden. Infolge des seinerzeitigen Personalmangels und an derer dringender Wiederaufbauaufgaben und Forschungsverpflichtungen sowie einer großen Anzahl anfallender Rettungsgrabungen konnten 1949 lediglich die Profilsondierungen (mit dem Schnittgraben I 29 ) eingeplant werden, für 1951 die Haupt Untersuchungen auch der Innenfläche sowie eine Profilkontrolle an der östlichen Außenseite 30 und für 1953 wenige Restarbeiten im Schanzeninnen raum'". Die im Plan (Beilage 1) mit IV, VIII und XII bezeichneten Innenflächen wurden von der Untersuchung ausgenommen, da nach den vorliegenden Ergeb nissen in den westlichen Flächen keine Neuerkenntnisse erwartet werden kenn- 20 Bericht: W. C o b 1 e n z , a. a. 0. Dem Verfasser standen vom damaligen Landesamt für Vorgeschichte A. Pietzsch und .1. P r o t i v a zur Verfügung, vom Stadtmuseum Bautzen zeitweise II. Koch (f). Grabungszeit 2. Aprilhälfte 1949. Den Höhenplan besorgte Dipl. Ing. Sch ö n c , Bautzen. Weiterhin genoß die Arbeitsgemeinschaft die Unterstützung des Sorbischen Volksbildungsamtes, besonders bei den Vermessungsarbeiten, der Stellung von Baumaterial, der freiwilligen Mitarbeit mehrerer Lehrer des Volksbildungsinstituts Radibor, der Sorbischen Universität, und einer Arbeitsbrigade der Domowina an 4 lagen. Allen Helfern und Freunden gebührt unser Dank. 30 Gegraben wurde in der Zeit vom 15. 5.—31. 10. und vom 5.—16. 11. 1951. Untersucht wurden der Profil schnitt II, die Suchgräben S I bis S VJI und die Innenflächen I, III, V, VII und IX. Die örtliche technische Leitung lag in den Händen von sind. ing. E. Berger (15. 5.—21. 9. 1951), A. P i c t z s c h (24.-28. 9. 1951) und A. Neugebauer (1. 10.—31. 10. und 5. 11.—16. 11. 1951). Längere Zeit standen zur Verfügung C. F reitag, der das östliche Wallprofil (Profil II) freilegte und zeichnete, daneben II. K öhler, kür- zere Zeil .1. Proliva und II. Herrgott sowie durchschnittlich 2 Bauarbeiter, so daß die Grabungs- mannschaft meist 4 bis 5 Mann bildeten. 31 Aus Personalgründen konnte die Grabung erst am 28. 7. 1953 begonnen werden und endete am 17. 9. 1953 (die Zuschüttungsarbeiten wurden dann noch bis zum 25. 9. 1953 fortgesetzt). Untersucht wurden zur Fest stellung der Innenbesiedlung und Nutzung die Flächen TT und VI im südlichen Schanzenteil (östlicher Sektor). Die örtliche technische Leitung hatte sind. ing. E. Berger, dem stud. ing. Fr. Vogel zur Seite stand, bis beide wegen des Abschlusses der Semesterferien mit dem 25. 8. 1953 ausschieden. Die Arbeiten übernahm für die restlichen 3 Wochen dann 11. II esky. Weiterhin standen meist 2 bis 3 angelernte Arbeitskräfte zur Verfügung.