ÄLTERE GRABUNGEN Schon seil Anfang des 20. Jahrhunderts wurden zur Lösung der mit der Broh- naer Schanze zusammenhängenden Probleme verschiedene Geländeuntersuchun gen durchgeführt. Die Ausgrabungen vom 28. August und 14. September 1907 sind von Needon21 veröffentlicht und in einem Plan veranschaulicht (Abb. 1)22. Er gibt für die einst kreisrunde Schanze einen wohl etwas übertriebenen Um fang von 300 Schritt an, bei einer dagegen zu geringen Höhe der Wallkrone von 4 m bis 4,50 m über der damaligen Oberfläche der Umgebung, die dazu noch nicht so stark durch die abgetragenen Materialien von der Schanze aufgehöht worden war wie jetzt. Die Untersuchungen galten offenbar in erster Linie der Lösung zweier Fragen. Einmal sollte durch Sonden erkundet werden, ob als Unterlage für die Wallkonstruktion ein „Pfahlrost“ angenommen werden konnte. Man traf aber durchweg tonigen Untergrund ohne Holzauflagen an, und so mußte diese Frage damals verneint werden. Das zweite Problem, das gelöst werden sollte, galt den Erbauern. Da vorher neben slawischer Keramik in ge ringerer Anzahl auch Scherben der jüngeren Stufen der Lausitzer Kultur auf gefunden worden waren, bestand die Wahrscheinlichkeit, daß unter der sorbi schen Anlage noch eine offene oder gar befestigte ältere Siedlung lag. Die seiner zeitigen Befunde mußten von Needon so gedeutet werden, „daß bei der Abtra gung der Erdmassen, die man zum Bau des Walles herbeifuhr, irgendwo in der Nähe ein vorslawisches Gräberfeld angeschnitten und gestört wurde, dessen Be standteile hier mit aufgeschüttet wurden“. Auch der Wallschnitt von 1949 machte diese Deutung noch wahrscheinlich-. Im Schanzenareal soll außerdem zwischen A und B des Planes von Needon ein Brunnen bestanden haben, der aber später nicht aufgefunden wurde — auch bei den jüngsten Ausgrabungen nicht. Ebenso blieben die von der Landbevölkerung mit großer Bestimmtheit erwähnten unterirdischen Gänge direkt unter der Schanze 2 '' „unentdeckt“, wie die goldene Kutsche mit dem großen Schatz, die in der Schanze verborgen sein sollte 26 . J. Deichmüller hat als Teilnehmer der Grabung vom August 1907 Auf- 2t R.Needon,a. a. O. 22 Offenbar sind hier die Himmelsrichtungen uni 90° gedreht. 23 W.Coblenz, n. a. O. 2 Ein solcher lag dagegen außerhalb der Schanze (Siche S. 131; Abb. 72—74 und Taf. 28—30). 25 Es ist wohl kaum anzunehmen, «laß damit das Tunneltor der Ausgrabungen von 1951 gemeint sein kann. 26 Solche „Überlieferungen“ bestehen ja von vielen ur- und frühgeschichtlichen Anlagen und sind bisher stets unbestätigt geblieben.