noch charakteristische Ringe in verschiedenen Typen in den Gräbern der Grabgruppe II: Lunulen, Knöpfe und Tongefäße. Grabgruppe II bildete die geschlossenste Einheit. Zur Zeit dieser Be erdigungen arbeiteten jene Werkstätten, in denen seinerzeit die genieteten Ringe angefertigt wurden, nicht mehr. Infolge deren dünner und zerbrechlicher Beschaffenheit aber belief sich ihre Lebensdauer auf höchstens ein bis zwei Jahrzehnte, und so dürfte ihre Vererbung in den Familien unwahrscheinlich gewesen sein. Dieser Teil des Friedhofes spiegelt also die neuen wirtschaftlichen Verhältnisse wider. Gegenüber den neuen politischen und religiösen Bestrebungen des Fürsten Geza und Stefan I. verrät die Grabgruppe II gerade die Neubelebung der heidnischen Überliefe rungen. Die am Rand befindlichen jüngsten Gräber weisen schon den Charakter der in Reihen angeordneten Gräber auf. Vom Beginn des 11. Jahrhunderts an bis zur Aufgabe des Halimbaer Gräberfeldes bleibt die Anordnung als Reihengräberfeld vorherrschend. Das ausgiebigste zeitbestimmende Material fanden wir bei den Bestattungen der ersten Jahrzehnte der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts und bei denen der ersten Jahrzehnte des 12. Jahrhunderts. Diese Gräber schließen an die äußeren Ränder der Grabgruppe II an und bilden Grabgruppe III. Bei dieser fanden wir die Skelette immer mit ausgestreckten Unterarmen auf dem Rücken liegend. Statt der Gefäße wurden Münzen der ungarischen Könige in die Gräber gelegt. Die breitgehäm merten, in S-Form endenden Haarringe wurden sehr häufig mit Rippen verziert. Diese Anferti gungsweise wurde vorher in keinem einzigen Falle angewandt. Bei den Perlenketten fanden wir Bergkristalle und Opalsteine. In 46 Gräbern der Grabgruppe III befanden sich Münzen. Niemals waren die Münzen durchlocht, in einem Falle wurden sie neben ein Kind gelegt (Grab 372). Wir müssen hier von der Tatsache der in das Grab gelegten Münzen absehen, denn der Grund für die Unterbringung der Münzen in diesem Grab war ein anderer als bei den nicht durchlochten Münzen, die in das Grab der Erwachsenen gelegt wurden. In den zur Untersuchung geeigneten 46 Gräbern befanden sich 50 undurchlochte Münzen. Wenn wir die Fundstellen der Münzen, die zur Zeit der Regierung Andreas I. und Bela I. heraus gegeben wurden, miteinander verbinden, so zeichnet sich auf dem Gräberfeldplan ein ovaler Ring ab. Diesen Bereich umfaßt zur Zeit der Regierung Salomons I. und in jüngerer Zeit ein noch größerer Ring von Gräbern, denen im Zeitalter von König Ladislaus geprägte Münzen beigelegt waren. Außer den aus dem Zeitalter des Königs Ladislaus stammenden Münzen jüngster Prägung fanden wir, gegen den Rand des Gräberfeldes fortschreitend, noch Münzen von König Kalman und Bela II. In den an Münzen ergiebigsten westlichen und nordwestlichen Teilen konnte die Beobachtung gemacht werden, daß in den Gräbern 410 (C. 20.), 412 (C. 19) und 274 (C. 19.) zur Zeit des Beginns der Regierung Salomons geprägte Münzen, in den Gräbern 377, 378, 379, 418, 380 und 381 jedoch die aus einer jüngeren Prägung stammenden Münzen des Typs C. 22. vorgefunden wurden. Die Gräber der mit den Münzen jüngerer Prägung aus dem Zeitalter Salomons bestatteten Toten wurden hier — gegen die Ränder des Gräberfeldes zu — im Halbkreis von solchen Gräbern umgeben, denen keine Münzen beigelegt waren. In die Gräber der im Zeitalter Gezas I. bestatteten Toten wurden nämlich keine Münzen beigegeben. Nach diesem münzfreien Streifen wurden unter der Regierung von Ladislaus I. wieder geprägte Münzen in das Grab gelegt. Und zwar kamen aus den Gräbern 350 und 331, die mit Prägung C. 29., aus Grab 326 die Prägung C. 32. und aus den Gräbern 332 und 333 die Prägung C. 33., schließlich vom Gräberfeldrand aus Grab 341 die Prägung C. 34. zum Vorschein. Von der Mitte des Gräberfeldes an, im Bereich der an Münzen reichsten Stelle des Gräberfeldes, fanden wir die Münzen nicht nur in der Reihenfolge der Regierung der Könige, sondern es gelangten auch Gräber aus der Zeit der Prägung von Geza I. (also aus der Periode ohne Münzbeigaben) zwischen die im Zeitalter von Salomon und Ladislaus Bestatteten; schließlich folgten hier auch die Münzen von Ladislaus in der Reihenfolge ihrer Prägung. Aus der Lage der angeführten,