zum Beweis ihrer Zusammengehörigkeit in entsprechenden Gruppen begraben wurden. Den zu gleicher Zeit Verstorbenen gab man Gebrauchsgegenstände gleichen Typus in die an verschiedenen Stellen befindlichen Gräber mit. Infolge der Vermehrung der kleineren Gruppen wuchs der südliche Teil des Gräberfeldes zur Grabgruppe I an. Eine Aufgliederung der Gräber nach der Reihenfolge des Zeitpunktes, in dem die Leichen in die Erde gelangten, stößt gerade deshalb bei Grabgruppe I auf Schwierigkeiten. Infolge des Ineinanderwachsens der Belegungsgebiete ist schwer festzustellen, aus wieviel kleineren Gruppen, d. h. aus wieviel Verwandtschafts- oder ökonomischen Einheiten die einstige Siedlung bestanden hat; beiläufig sind sechs kleinere Gruppen auf dem Plan des Gräber feldes erkennbar. In der Mitte der ersten Grabgruppe sind die Gräber bedeutend dichter gelagert als an den übrigen Stellen. So kommt Grab 776 mit drei Gräbern in Berührung. Es ist klar, daß diese Toten nicht zu gleicher Zeit begraben wurden, sondern es fanden zu wiederholten Malen Bestattungen im mitt leren Hauptteil der ersten Grabgruppe statt. Dieses Zentrum wurde nach Süden durch Kinder gräber abgeschlossen; darunter befinden sich die zwei reichsten Kinderbestattungen, während das dritte reiche Kindergrab (775) sich mit den in der Mitte befindlichen Gräbern berührt. Im Zentrum der Grabgruppe I wurden in den der Landnahme folgenden Jahrzehnten die reichsten Großfamilien oder das reichste Geschlecht der Bewohner von Halimba bestattet. Innerhalb der Gruppe I konnte trotz der Erweiterung des Gräberfeldes keine Änderung der Hinterlassenschaften der materiellen Kultur wahrgenommen werden. Die Organisation des wirtschaftlichen Lebens erfolgte in zwei Generationen unter den gleichen Bedingungen. Dieses Wirtschaftsleben wurde durch die ungari sche Stammesaristokratie organisiert, teilweise auf der während der Streifzüge erlangten Beute fußend. Die Bestattungen aus den Jahrzehnten während der Streifzüge fanden in Halimba mit den Gräbern der Gruppe I ihren Abschluß, und zwar mit dem siebenten Jahrzehnt des 10. Jahr hunderts. Nach der Verschmelzung der kleineren Gruppen der Grabgruppe I wurden an den süd lichen und nördlichen Rändern jene jüngsten Gräber angelegt, in denen die für die Gruppe II typischen, in verschiedener Weise endenden Haarringe erschienen. Die einzelnen kleinen, von einander getrennten Gruppen betreffen die zwischen den Jahren 910 bis 970 erfolgten Bestattungen. Grabgruppe II zeigt vom siebenten Jahrzehnt des 10. Jahrhunderts an eine bedeutende Umge staltung gegenüber der Grabgruppe I. Im Bereich dieser Gruppe I setzten die Bestattungen aus und nur im nördlich anschließenden Teil wurde weiterhin beerdigt. Allmählich gab man auch die Gepflogenheit der Einbiegung der Unterarme auf, und nach awarisch-slawischer Sitte wurden Speise und Getränke in Gefäßen neben die Toten gestellt. Diese Gewohnheit wurde während der gesamten Zeit der Beerdigung innerhalb der Grabgruppe II beibehalten. Die Zahl der Gräber ohne Beigaben hatte abgenommen, und bei den uns verbleibenden Altsachen vollzog sich im Verhältnis zum Material der vorhergegangenen Jahrzehnte eine bedeutsame Änderung. Die älteren Gräber weisen wohl hinsichtlich der Bestattungssitten und des Materials noch Ähnlichkeiten mit denen der Grabgruppe I auf, aber bei den jüngeren Bestattungen fällt der Unterschied immer mehr ins Gewicht. Der im Grabe 625 (Zeit Stefans I.) gefundene Silberdenar beweist, daß die jüngsten Gräber der Grabgruppe II noch vor der Epoche Andreas I. und Bela I. angelegt wurden, d. h. in die Mitte des 11. Jahrhunderts gehören. Die Grabgruppe II entspricht mit ihrem Material dem Inhalt der Bestattungen der „Bjelobrudoer Kultur“, wie er im Fachschrifttum überliefert ist. Aus dieser Epoche stammen auch noch einfache, offene Drahtringe, die aber nicht nur als Ohr ringe, sondern auch als Haarringe verwendet worden waren. Es verbreitete sich die Gewohnheit, das eine Ende der Haarringe zurückzudrehen, die Einbiegung zu spiralfederartigen oder zu mehr fachen S-förmigen Enden auszubilden. Der allmählich mit immer breiter gehämmertem Ende, einmal in S-Form gebogene Haarring verdrängte schließlich die übrigen Formen. Wir fanden ferner