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Abb. 4. Älteste Darstellung der Gleichberge aus einer Hand schrift von 1700 bis 1705, M. Christian Juncker, Ehre der Gefür steten Grafschaft Henneberg, B. 2, S. 215b. zusammen und hielt sie in seinen Tagebüchern fest. Selber konnte er jedoch nur einen Teil des von ihm Gesammelten und Erkannten bekanntgeben. Wir bedauern es, von ihm keine Zusammenfassung seines Lebenswerkes zu besitzen. Karl Peschel be arbeitete dann in seiner Dissertation die Keramik als den umfangreichsten Fundkomplex; Gotthard Neumann veröffentlichte neben Übersichten der Besiedlungsgeschichte die stein-, bronze- und urnen felderzeitlichen Funde, später die Späthallstatt- und Latenefibeln als chronologisch wichtigste Fund gruppe. Der Verfasser untersuchte 1961/62 die Waffen in seiner Jenaer Diplomarbeit und befaßt sich seit 1963 mit den hallstatt- und latenezeitlichen Werkzeugen und Geräten, Nadeln, Hals-, Arm- und Ohrringen und einigen anderen Restfunden sowie mit den vielen Metallfunden des Mittelalters. Ich hoffe, diese etwa 2 000 Objekte bald vorlegen zu können; dann warten nur noch die Spinnwirtel, die Mühlsteine, die Hufeisen und die Ausgrabungsma- 6 Zur soziologischen Struktur und Zugehörigkeit zu eigenem sozialökonomischem Gebiet am Nordrande der keltischen Koin vgl. R. Spehr 1975. Zügelführungsring (StM 547, Samm lung Kümpel V, 36.). Glasgefäß - Randbruchstück (StM 34, gefunden 1919 beim Verbreitern des alten Ulmenweges in RI). Goldmünzen: Bei einer persönlichen Begegnung am 9. 11. 1975 und in einem Schreiben vom 4. 1. 1976 machte mir der jetzige Besitzer der Münze, Bauer Gerhard Carl in Westenfeld, folgende Mitteilung: Er habe die Münze um 1937/38 auf dem Dachboden seines väterlichen Hauses in Haina erstmals gesehen und sein Vater, Viktor Carl, habe über das stück nichts Näheres gewußt, sondern vermutet, terialien aus der Michaelskapelle auf Untersu chung. Im Gegensatz zu neuerdings geäußerten Meinungen muß ich hier betonen, daß aus der Masse der zunächst wenig differenzierbar scheinenden eisernen Waffen, Werkzeuge und Geräte nicht nur die mittelalterlichen Funde ausgeschieden werden konnten, sondern daß auch in den meisten Fällen eine Trennung in späthallstatt-älterlatenezeitliche und jüngerlatenezeitliche Formen gelungen ist. So zeigen nicht allein die eindrucksvollen Befestigungs werke des Kleinen Gleichberges, sondern auch Zahl und Vielfalt der spätlatenezeitlichen Metallfunde die herausragende Bedeutung des Steinsburg-Oppi- dums innerhalb verwandter Befestigungen des hes sisch-thüringischen Mittelgebirgsraumes (Hinweise auf Differenzierung im Handwerk, Hinweise mög licherweise auf Glasherstellung; neuinterpretierte Sonderfunde: Bruchstück von Zügelführungsring, Bruchstück von Glasgefäß, höchstwahrscheinlich Goldmünze). 6 daß sie vom Großvater Gustav Carl stamme. Dieser hätte alle möglichen heimischen Dinge aufgehoben. Er besaß mehrere Äcker und Waldparzellen in der Wüstung Schwab hausen am Westfuße des Kleinen Gleichberges. Er war aber als kleiner Bauer die Hälfte des Jahres als Waldarbeiter, unter anderem auch beim Wegebau auf der Steinsburg, tätig gewesen und hätte manchen Fund an A. Götze abgeliefert. Auch die Frau dieses Gustav Carl war ebenso wie seine Tochter und sein ältester Sohn Hugo Carl zeitweilig auf der Steinsburg bei Forstarbeiten beschäftigt. Letzterer wird in den Tagebüchern von A. Götze im Steinsburgmuseum häufig als Forstaufseher erwähnt, als im Jahre 1919 E. Gundelweln