Abb. 29. „Mausoleum“ auf der Akropolis. Zeichnerische Auf nahme des Verfassers 1967. A. Draufsicht; B. schematisierte Seitenansicht von Norden. Stelle, eine zweite Kapelle oder ein Profangebäude angelegt haben? Es stand ja genügend günstigerer Platz zur Verfügung. Auch als Vorgängerbau für die Michaelskapelle kommt unser Postament kaum in Frage, da ein solcher, aus Gründen der Kontinui tät des sakralen Platzes, unter den Ruinen der Kapelle gesucht werden müßte. Auch ist die Michaelskapelle nachweislich schon frühzeitig (10. Jh.?) mit in Lehm gesetzten Mauern ausgestattet gewesen. Unser Grabbau ist aber aus unbehauenen unmittelbar nördlich der Kapelle stieß man auf Mauerreste mehrerer zur „Kapellensiedlung“ gehörender Nebengebäude: „Keller“, „Bau B“ (Halbrundbau) und „Bau D“ (Rechteck- bau). Kapelle: Ältester Teil im Osten — Tonnengewölbe aus in Lehm gesetzten, unbehauenen Basaltsteinen, innen 4 X 3,65 m, mit Lehmtenne; später Anbau eines 8,5 m langen Schiffes nach Westen mit Eingang Im Norden und „Sakri- Basaltsteinen ohne Bindemittel aufgeschichtet. Ich kenne auch keine mittelalterliche Gebäudesubstruk tur, die unserem Bau mit seinen Grabschächten grundrißmäßig ähnlich wäre. 37 Freilich sind mir auch aus anderen Zeiten genau entsprechende Grab bauten nicht geläufig,, denn sowohl große Rechteck- Konstruktionen der Hügelgräberbronzezeit (z. B. Seikos von Tiengen, Lkr. Waldshut) als auch der Hallstattzeit als auch gemauerte Grabgärten der älteren bis mittleren Latenezeit (z. B. Heroldsberg, stei"-Anbau an der Südseite, Basaltplattenpflaster; weitere bauliche Veränderungen im 15. und zu Anfang des 16. Jh. Abb. 30 zeigt den Befund nach Beendigung der Grabun gen 1940. 37 Eine Deutung als christliches Altarpostament mit Reliquien gräbern kommt kaum in Frage; vgl. G. P. Fehring 1971.