Abb. 28. „Mausoleum“ auf der Akropolis. Nordseite und Nord, ostecke, Zustand April 1975. Foto: R. Spehr. wohl waagerecht vorstellen muß. Es muß offenblei ben, ob es sich um echte Gräber handelt, bei denen die Skelette vergangen sind oder irgendwann ent fernt wurden, oder um Kenotaphe oder um grab ähnliche Gruben für Opferspenden (Grubenaltar mit Bothroi). Schon Götze hatte die Kleinheit der Grabkammern mit Verwunderung festgestellt und daran allerlei Überlegungen geknüpft. An der öst lichen Schmalseite setzt ein mit Steinen ausgelegter Halbkreis („Apsis“) an, der etwa 0,40 m tiefer als die jetzige Maueroberkante des Rechteckbaues liegt. Diese „Apsis“ ist bautechnisch nicht mit dem Posta ment verbunden und heute nur noch unklar zu er kennen (Ostmauer des Rechteckbaues sehr sorgfäl tig errichtet). Daher vermag ich über ihr Aussehen und über die beiden angeblich dort befindlichen Rundgruben nichts auszusagen. Ich rechne mit der Möglichkeit, daß es sich bei der „Apsis“ gar nicht um etwas Konstruktives, sondern um den halbkreis förmig am Hange liegengebliebenen Versturz der östlichen Mauer des Rechteckes handelt. 36 Entdeckung der Fundamente der Kapelle durch den Henne bergischen altertumsforschenden Verein bei Exkursion am 24. 6. 1838. Ausgrabungen von A. Götze 1928, 1934, 1935, 1936, Ebenso wie A. Götze halte ich dieses Bauwerk für ein dem Ahnenkult dienendes Sakralgebäude, ein Heroon, vielleicht für die Archegeten des Oppidums oder des Heiligtums oder der Hallstatt-Frühlatene- „Burg“. Denn eine „private“ Bestattung wäre an dieser Stelle nicht möglich gewesen. Leider ist die Datierung des Baues durch Funde nicht gesichert. Die oben erwähnten, auf dem frei gelegten Postament gefundenen Scherben der späten Hallstattzeit (Abb. 32,2—5) geben höchstens einen terminus post quem. Eine mittelalterliche Errich tung, als hier auf diesem Berge einzig mögliche Alternative, halte ich für unwahrscheinlich: Im Mittelalter stand die gesamte Gipfelebene für die Errichtung einer Kapelle und zugehöriger Profanbauten uneingeschränkt zur Verfügung. Man erbaute die Michaelskapelle (Abb. 30 und 31) natür lich auf dem hervorragendsten Platz an der Süd spitze. 36 Dort wohnte nachweislich auch der Klaus ner, der sie betreute. Warum sollte man 105 m von dieser Kapelle entfernt, an so wenig markanter 1939 und 1940 Dabei einige wenige Funde der Urnenfelder bronzezeit sowie der Späthallstatt-Frühlatnezeit; zahlreiche Funde aller Art des 12. bis erstes Viertel 16. Jh. Im Gelände