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und der Art und Intensität des Brandes erklärt werden können. Einfarbigkeit ist nur auf der Gefä^innenseite festzustellen, während die Aufzenseite stets mehr oder weniger kräftig gefleckt ist. Die Oberflächenbehandlung erfolgte wohl immer durch Aufbringen einer Überfang oder Überzugschicht, die allerdings jetzt, besonders außen, teilweise abgelaugt oder auch abgeblättert erscheint. In einigen Fällen wurde die Oberfläche offenbar auch roh belassen. Der Nachweis einer Bemalung ist nicht zu erbringen. Die Magerung des Tones erfolgte durch einen Zusatz kleiner und kleinster Steinchen und wahrscheinlich auch organischer Bestandteile, auf die mitunter anzutreffende kleine Löcher im Ton hinweisen. Die Körnung ist dabei recht unterschiedlich. Neben fein und vor allem mittelfein, meist glimmerhaltig gemagerten Gefäßen können auch mittelgrob, ja sogar ausgesprochen grob gemagerte angetroffen werden, ohne daß in dieser unter schiedlichen Art der Magerung ein Kriterium für die Qualität des Erzeugnisses zu sehen wäre. Der Brand der Gefäße ist als mittelhart bis hart zu bezeichnen. Aller dings macht sich bei der Beurteilung des im Brand erreichten Härtegrades das Fehlen moderner naturwissenschaftlicher Analysen bemerkbar, so daß den verwendeten Bezeichnungen nur ein sehr relativer Aussagewert zukommt. Hinsichtlich der Größe der Gefäße kann gesagt werden, daß im allgemeinen mittlere Ausmaße vorherrschen. Die Höhe schwankt zwischen 12 cm (Urne 57) und 25 cm (Urne 28), die größte Weite zwischen 19,5 cm (Urne 25) und 34,5 cm (Urne 54). Die Gefäße haben meist einen flachen Boden, der in einigen Fällen etwas ausgewölbt (Abb. 45; 47,4; 61,2; 72,2) oder eingedellt sein kann (Abb. 11,5; 16,2; 20,7; 26,5; 32; 39; 40,5; 43,4; 46,24; 48,4; 67; 71,3; 76,8), sonst aber eben ist. Der Bodendurch messer liegt zwischen 7,5 cm (Abb. 76,8) und 14 cm (Abb. 29,15). Die Bodenstärke entspricht oft der Wandstärke, erreicht in einigen Fällen aber eine maximale Dicke von 1,5 cm (Abb. 46,24) oder sogar 3,6 cm (Abb. 47,4). Die Ränder der Gefäße sind in unterschiedlicher Weise gestaltet. Am häufigsten er folgt die Randbildung durch eine Ausbiegung (Abb. 19,4; 28; 36; 37,4; 38,9; 46,24; 51,2; 53,3; 57,9; 58,3; 62,3; 74; 76,8; 81; 82) und lippenartige Verdickung von unter schiedlicher Stärke und verschiedenem Querschnitt (Abb. 18,2; 20,7; 32; 39; 40,5; 52,2; 54,3; 55,4; 70,2; 71,3; 75,5; 79,12). Auf den technischen Vorgang der Bildung der Randlippen hat R. v. Uslar 59 hingewiesen, so daß sich hier eine nochmalige Erörterung erübrigt. Neben der äußeren tritt auch eine innere Randverdickung auf (Abb. 83,2). Ebenfalls außen verdickte, jedoch gerade abschließende Randbildungen sind hier anzuschließen (Abb. 16,2; 27; 35,13; 48,4; 61,2; 78,4). Ferner treten einfach gerundete oder auch gerade abschließende Ränder ohne jegliche Verdickung (Abb. 26,5; 44,4; 45; 59,6; 77,8) sowie innen abgeschrägte Ränder (Abb. 63,2; 69) auf. Der Gefäßhals ist verschieden hoch und als Trichter-, Steil- oder Kegelhals aus gebildet, wobei eine gewisse Einschwingung vorkommen kann. Natürlich sind die Übergänge hier fließend. Die Schulter ist mehr oder weniger kräftig gewölbt oder geknickt, und das Gefäßunterteil kann leicht eingeschwungen, konisch oder gewölbt konisch ausgebildet sein. so R. v. Uslar 1938, S. 13. 23