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EINFÜHRUNG: LAGE UND BESCHAFFENHEIT DES GRÄBERFELDES Die Flur Zauschwitz, seit dem Jahre 1934 Ortsteil der unmittelbar nordöstlich ge legenen Gemeinde Weideroda 4 im Kreise Borna, liegt etwa 1 km nordnordöstlich der Stadt Pegau (vgl. Abb. 1). Nachdem in der Gemarkung Zauschwitz, die seit vielen Jahrzehnten als bedeutende ur- und frühgeschichtliche Fundstelle bekannt ist 5 , im Jahre 1951 200 m nördlich der Gebäude der VEB Ziegelwerke 6 eine neue Lehmgrube angelegt worden war, sah sich das Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden ge zwungen, ab Frühjahr 1952 auf Grund der massiert auftretenden Funde planmäßige Ausgrabungen auf den für den Abbau vorgesehenen Geländeflächen durchzuführen. Die im Laufe der folgenden Jahre zutage getretenen Funde und Befunde sind nach Maßgabe der Bedeutung für die Forschung zu einem nicht geringen Teil vorgelegt worden 7 und geben schon jetzt, vor Abschluß einer Gesamtaufarbeitung, ein fast lückenloses, wenn auch vorerst noch skizzenhaftes Bild der vor- und frühgeschicht lichen Besiedlung der Flur Zauschwitz. Es erwies sich, daß das Gelände seit dem Neolithikum bis ins Mittelalter fast ununterbrochen besiedelt war, wobei außer dem hier vorgelegten spätrömerzeitlichen Friedhof vor allem Siedlungs- und Grabfunde aus der bandkeramischen Kultur, der Baalberger und Salzmünder Gruppe der Trich terbecherkultur, der Gaterslebener Gruppe, der Kugelamphorenkultur, der früh bronzezeitlichen Aunjetitzer Kultur sowie der jüngeren und jüngsten Bronzezeit, der älteren Eisenzeit, der frühen Kaiserzeit und Völkerwanderungszeit und des Mittel alters noch einmal kurz genannt seien. Hinzu kommen die Reste von Siedlungen im Ortskern selbst, die offenbar in die frührömische Kaiserzeit und ins slawische und deutsche Mittelalter zu datieren sind 8 . Fragt man nach den Ursachen der intensiven Siedlungstätigkeit an dieser Stelle, so wird man in erster Linie die günstige Lage des Fundplatzes berücksichtigen müssen. Die Fundstelle liegt auf einem flachen Geländerücken etwa 350 m westlich des von Südsüdwest nach Nordnordost verlaufenden Mühlgrabens. Diese Geländeerhebung, 1 K. Blaschke 1857, S. 150. 5 C. Germer 1937, S. 50 f. 6 Vormals Ziegelei Finzel. ’ W. Coblenz 1953, S. 123; A. Pietzsch 1954, S. 31-54; D. Kahlke 1954, S. 95, 130; A. Neugebauer und W. Coblenz 1956, S. 67-70, bes. S. 67 mit Abb. 1 und Tat. 12 a und b; S. Krefft 1956, S. 23-56; W. Coblenz 1956 a, S. 57-119; W. Coblenz 1956 b, S. 62; W. Coblenz 1957, S. 16; W. Coblenz und A. Neugebauer 1957, S. 22-24; G. Billig 1958, S. 69, 177-179, 190; W. Coblenz 1958 a, S. 3; W. Coblenz 1958 b, S. 25-30 mit Abb. 1-28; W. Coblenz 1959, 114 f.; A. Neugebauer und W. Coblenz 1960, S. 65-68; R. Moschkau 1960, S. 201-207; W. Coblenz 1960 a, S. 29-38; W. Coblenz 1960 b, S. 139-200; W. Coblenz 1960 c, S. 61; W. Coblenz 1960 d, S. 68-70; H.-J. Hundt 1960, S. 39-53; S. Thomas 1960, S. 83-91, Abb. 37—40; W. Coblenz und K. Fritzsche 1961, S. 62—69; A.Neugebauer 1961, S. 61 f.; W. Coblenz 1961 a, S. 50; W. Coblenz 1961 b, S. 58-61; W. Coblenz 1962 a, S. 69-78; W. Coblenz 1962 b, S. 60; W. Coblenz 1962 c, S. 67-69; W. Coblenz 1962 d, S. 74 f.; W. Coblenz und K. Fritzsche 1962, S. 77-82; W. Coblenz 1963 a, S. 59-66; W. Coblenz 1963 b, S. 71; V. Weber 1964, S. 137-147 mit Abb. 44-52; W. Coblenz 1964 a, S. 63; W. Coblenz 1964 b, S. 83-90; W. Coblenz 1965 a, S. 61; W. Coblenz 1965 b, S. 67-69; W. Coblenz 1966, S. 52; V. Weber 1966, S. 54-59; W. Coblenz 1967, S. 56. « W. Coblenz 1961 a, S. 50