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unsere Schale aus der Aunjetitzer Kultur ableitet, können wir ihm vorerst nicht folgen. Für unsere Form bleibt ja zunächst nicht nur die Ältere Bronzezeit, sondern auch die ältere Phase der Mittelbronzezeit bis zum Erscheinen der Fremd gruppen ohne Fundniederschlag, und das besonders in einem Gebiet, das unserer Kultur den Namen gab. Warum andererseits ausgerechnet Aunjetitzer Dreifuß schalen die Voraussetzung unserer Vierfüßler sein sollen, wird nicht klar, da die Aunjetitzer Kultur auch mchrfüßige Formen und darunter gerade wieder vier füßige wie unsere Lausitzischen kennt 434 . DIE TÖPFE Einfache Formen Werden die Terrinen höher und schlanker, erreichen sie die Topfform. Meist handelt es sich dabei um gestreckte Unterteile, gut gewölbte Schultern und deut lich abgesetzte Steilkegelhälse. Sehr oft wird das Unterteil geritzt 435 (Tafel 37,11), leicht geschlickt oder mit Besenstrich versehen. Während Ritzung und Besen strichverzierung bis zum Bauch reichen, nimmt die leichte Rauhung nur die Hälfte des Unterteiles ein. Glatte Gefäße sind selten 436 . Bei Töpfen mit sehr hohem Leib und verhältnismäßig kurzem Hals finden sich ebenfalls verzierte 437 (Tafel 15, 3; 7, 3; 19, 3) und glatte 438 Vertreter. Verwaschene und plumpere Zwischenformen mit fast zylindrischem Hals dagegen bleiben wohl in der Regel glatt 439 . In der Hauptsache bewegen wir uns in der Zwischenstufe, nur vereinzelte Ausläufer reichen in die Jungbronzezeit 440 . Die Verflauung der Formen beginnt bereits in der Fremdgruppenzeit 441 (Tafel 16, 7), zeigt aber stärkere Tendenzen nach der Riefenkeramik zu 442 (Tafel 63, 11). Dagegen dürften auch bei den Töpfen die Formen mit angedeutetem Bauchknick (und sei dieser Bauchumbruch auch nur durch die Trennung der Verzierungsmotive am Unterteil und auf der Schulter angedeutet) 443 auf die Fremdgruppe mit geradwandiger Ware beschränkt sein 444 (Tafel 60, 7). Das trifft auch für Töpfe mit niedrigerem Leib zu 445 (Tafel 57, 10), deren weichere Formen 446 und dazu auch die mit kugligein Bauch 447 (Tafel 29, 2; 434 Zum Beispiel Maunus 22, 1930, Abb. 27 und 3,28 (Mirtschin). Stauchitz, M Riesa 1654. Weitere Füßchenschalen der Aunjetitzer Kulturbei Neumann, Aunjetitz, Tafel 1,13 bis 17; Tafel 11,5; Tafel VII,5; Tafel VI 11,17; Tafel XII,25. 436 Bulleritz, M Kamenz 3585; Dresdner Heide, 2; 18, LM; Prositz, 12, LM; Gohlis, 7, M Riesa 1441; 14, M Riesa 1847; 17, M Riesa 1854; 18, M Riesa 1859; Gröba, M Riesa 425; Riesa-Göhlis, Lerchenloch, 3, M Riesa 265; Stahmeln, VKM Leipzig Ug 16812. 436 Cunnewitz, M Bautzen V 752; Dresden-Übigau, 3, LM; Niederrödern, 22, Grünberg, Tafel 194, LM. 437 Königsbrück, 2, LM (S: 126/39); 1, LM (S: 119/39); Burk, 15 (weite Form), M Bautzen V 2828; Röderau, 4, M Riesa 1717; Lieske, Doppelgrab (Schlankform), M Kamenz 2346; Bieberach, 181, LM. 438 Riesa-Göhlis, Lerchenloch, 19, M Riesa 302; Leipzig-Mockau, VKM Leipzig Ug 223. 439 Bahra. M Riesa 450; Leipzig-Südfriedhof, VKM Leipzig Ug 3737 und 3108. 440 Niederrödern, 22, Grünberg, Tafel 19.4. 441 Caßlau II, 33, M Bautzen V 5018. 442 Pausitz, 20, M Riesa. 443 Niedersedlitz, LM (S: 332/39); Dresdner Heide, 6, Grünberg, Tafel 6.4, LM. 444 Beiersdorf, M Grimma (B. 2). 445 Burk, 19, M Bautzen; Leipzig-Südfriedhof, Grab Y, VKM Leipzig Ug 10556; Gohlis, 20, M Riesa; Dresdner Heide, 6, Grünberg, Tafel 6,5, LM. 446 Gaunitz, 10, LM; Dresden-Übigau, 3, LM; Leipzig-Südfriedhof,!, VKM Leipzig Ug 3737 (als Leihgabe im Stadtgesch. M Rp 147/46). 447 Bieberach, 30; 65, LM; Königsbrück, 1; 2, LM.