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Ziehungen 41 ”, die dann in der Jungbronzezeit uneingeschränkt herrschen und auch der Jüngsten Bronzezeit ihr Gepräge verleihen. Diese Ausgestaltung des Bodens hat sich ja seit der Jungbronzezeit auch bei anderen Formen, wie. der Tasse und der weiten Schale, durchgesetzt. Füßchenschalen Aus der Reihe der Schalen heben sich die Vierfußschalen heraus. Sie bilden eine Verhältnis mäßig nicht zu seltene Form, die auch zeitlich durch eine Anzahl gesicherter Grabverbände gut einzuordnen sein wird. Die Schalenkörper sind sehr flach und unterscheiden sich in der Hauptsache nur durch die verschiedene Aus gestaltung des Randes. So zeigt die Weißiger Schale 418 (Tafel 14, 9) einen weit ausgelegten, flachen oberen Abschluß, während eine verwandte Form aus Brauns dorf 419 den ausgelegten Rand leicht nach oben gerichtet und das Rachlauer Stück 420 den Rand nach außen eingerollt hat. Für eine ähnliche Schale gibt Frenzel als Fundort Neschwitz an 421 . Zwei Schalen von Bautzen-Seidau 422 (Tafel 6, 6) und Weinböhla 423 (Tafel 41, 12) haben den sonst glatten Rand nach innen verdickt. Die Oberteilgestaltung des Exemplars von Diera 424 (Tafel 54, 1) ist nicht gesichert, dagegen läuft der glatte Rand einer Fußschalc von Commerau 425 in vier Zipfeln aus; die Göbelner Schale 426 mit sechs Füßen besitzt einen gekerbten Rand. Eng verwandt mit unserer Gruppe sind die dreifüßige Trichterschale von Leipzig-Mockau427 (Tafel 52,13) und die Hohlfußschale von Camina 428 (Tafel 8, 6). Keiner unserer Vertreter führt uns in die Zeit der alten Buckelgefäße, wir finden aber Miniaturgefäße 429 , geritzte Ware und alte Horizontalriefen 430 , profilierte Henkel, kleine Doppelkegel und wiederum Kleingefäße 431 und schließlich drei gliedrige Tassen 432 in den entsprechenden Grabverbänden. Wenn Frenzel 433 417 Niederrödern, 8; Niedersedlitz, 3; Großsteinberg,!; Riesa-Göhlis, Lerchenloch, 3; Röderau; Leipzig-Südfriedhof; Klotzsche, Bahnhof (S: 518/39): aus Anm. 414. Aus Anm. 416: Großbardau; Lcisenau; Bieberach, altes Grab 1. 418 Weißig im Gebirge, 1, M Bautzen 0.143.31 V. 419 Frenzel, Rothenburg, Abb. 17.2 (Rekonstruktion). 420 Bei Wittichenau, Kreis Hoyerswerda. Frenzel, Rothenburg, S. 29. 421 A.a.O., S. 59 (Nachtrag). 422 Grab 5, M Bautzen (S: 112/40). 423 Steinbacher Str., LM (S: 71/39). 424 Hügel 6, LM (S: 403/39). 485 M Bautzen V 1450. 420 Grab 1, M Bautzen. Zum selben Verbände: große gehenkelte Buckelterrinc, Tasse mit unter randständigem Bandhenkel, Schale mit gekerbtem Rand u. a. 427 VKM Leipzig Ug 7027. 428 M Bautzen V 596. 429 Weißig im Gebirge; Leipzig-Mockau. Eine weitere Miniaturdreifußschale stammt aus Magdeborn, Kreis Leipzig (Naturkundliches Heimatmuseum Leipzig) und gehört zu einem größeren Komplex von Miniaturgefäßen, darunter kleiner Doppelkegel. Gerade dieser Fund stützt unsere chronologische Einstufung. 430 Diera. 431 Weinböhla. 432 Bautzen-Seidau. Nachtrag: ähnliche Formen der Vierfußschale bei K. H. Marschalleck, Urgeschichte des Kreises Luckau (NL), 1944, S. 217 (Bergheide); 321 und Tafel 16d (Weißack: Hügel). Eine Vierfußschale als Urne ist weiterhin von Meuselwitz bekannt; Mitteil. d. Geschichts- u. Altertumsforschenden Ges. d. Osterlandes, 12, S. 76-85 und Tafel V (dabei Buckelkanne, gehenkelter Doppelkegel u. a.). 433 Frenzel, Rothenburg, S. 59 (Nachtrag).