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in letzterem Grab bereits schräg geriefte Beigefäße lagen. Ebenso jung ist eine andere Form mit Buckeln im mehrfachen Hof und Horizontalrillen unter dem umgelegtcn Rand von Lieske 322 ; Zonenbuckel treffen wir in Riesa 323 und in Cunnewitz324 an. Zeitlich sind durch die schräg geriefte Schulter die Döbelner 325 , Wesseier 328 , Dresden-Übigauer 327 und Caßlauer 328 Gefäße festgelegt; unverzierte Vertreter 329 begegnen uns in der Fremdgruppenzeit mit ausschwingendem Rand 330 und in der entwickelten Jungbronzezeit 331 mit ausgelegtem und innen fazettiertem Rand. Als Henkel überwiegen die breiten bandförmigen 332 ; auch profilierte Band henkel gehören hierher 333 . Geknotete und gekniffene oder gedrehte Rundstab henkel sind seltener 334 . Ein Fortleben unseres Typs konnte über die Jungbronze zeit hinaus nicht festgestellt werden. Ein weiterer schlichter Krater mit senkrecht geritztem Unterteil stammt aus Bieberach, Grab 206 (mit Hirtenstabnadel mit Vierkantkrücke, dabei Buckel keramik; LM), ein solcher mit gruppenweiser Unterteilritzung von Gohlis/Zeithain (1946, Grab I, LM; mit gekerbtem und geritztem Doppelkegel, Buckelscherben), geriefte Stücke kennen wir weiter aus Hoyerswerda, Pinke (M. Hoyerswerda, mit Riefenkeramik) und Von Elsterwerda (mit gekniffenen Henkeln; Sprockhoff, Hortfunde, S. 8, Abb. 3; 0. F. Gandert, Vor- und Frühgeschichte des Kreises Liebenwerda, S. 145/46). Sie sind alle wichtige Beweisstützen für die aufgestellte Chronologie. DIE KANNEN Die Trennung der Kannen und Tassep ist besonders bei Grenzformen nicht immer eindeutig durchzuführen. Deshalb werden sich bei der Behandlung oft Über schneidungen ergeben. Einheitlich sind nur die Henkelbildungen, und zwar kommen unterrandständige und randständige Bandhenkel gleichzeitig vor. Die unterrandständigen Bandhenkel als mittelbronzezeitlich, die randständigen nur als jünger herauszustellen, gelingt mit dem sächsischen Material nicht zu beweisen. In der voll entwickelten Jungbronzezeit beginnt man allerdings die Henkel leicht über den Rand zu führen. aaa Kamenz 2373. 323 Riesa-Göhlis, Lerchenloch, 3, M Riesa 263. 321 M Bautzen V 765: klare Jungbronzezeit (Fazette innerhalb des Mundsaumes, zwischen den Zonenbuckeln senkrechte Gruppen schmaler Riefen, Grünberg, Tafel 29.9: doch 4 Zonenbuckel, davon je einer unter den Henkeln; fehlerhafte Zeichnung Radigs, von Grünberg übernommen). 326 Grab 22, Grünberg, Tafel 11,9, LM. 323 Grab 7, M Bautzen V 5974. 327 Altes Grab 44, Grünberg, Tafel 27.4, LM. 328 Grab 35, M Bautzen V 3597 (mit gezipfeltem Rand). 322 Straßgräbchen, M Kamenz 3448 (mit kurzem Zylinderhals); Gaunitz, 11, Grünberg, Tafel 14,1, LM. 330 Niederrödern, 6, Grünberg, Tafel 18.6 LM; Dresden-Blasewitz, Schillerplatz 18 (mit senkrech tem Fingerverstrich), ehern. Sig. Scherz, Dresden. 331 Dresden-Tolkewitz, Johannisfriedhof (Sig. Scherz, Dresden; nur umgelegter Rand); Nieder rödern, 11, Grünberg, Tafel 32.4, LM. 332 Lieske II, 4; Straßgräbehen; Wessel, 7; Dresden-Übigau, 44; Caßlau II, 35 (Henkel mit je 2 Längsriefen); Diera (Hügel 6); Dresden-Tolkewitz; Dresden-Blasewitz; Niederrödern, 6 und 11; Cunnewitz; Riesa-Göhlis, Lerchenloch, 3. 333 Cannewitz; Bieberach, 25. 331 Döbeln, 22; Gaunitz, 11; Caßlau II, 10. Sonstige Henkel unserer Art, die nicht zu unserem Gefäßtyp gehören: Cröbern, Grünberg, Tafel 12.4; Oberwartha, LM; Zehmen, Grünberg, Tafel 15.7, LM. 4* 51