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Steinschutz106 gehört zu den gängigsten Formen. Dabei sind alle Übergangsstufen zu den ausgesprochenen Steinsetzungen vertreten. Auszuscheiden sind nur die Steinkränze 107 (Tafel 71, 1) oder kranzartigen Setzungen 108 und ausgesprochene Bodenpflaster 109 (Tafel 71, 2). Sind alle diese Formen durch die mannigfachsten Unterschiede in der Dichte der Steine, des Grundrisses der Gräber usw. unbegrenzt weiter aufteilbar, bilden die reinen Erdgräber 110 im Gegensatz dazu eine klar abzu grenzende Gattung, deren Unterschiede im Gefäßaufbau wir weiter unten gemein sam mit dem der versteinten Gräber betrachten wollen. Auszusondern sind nur die Scherbenkisten, soweit die Anlage reine Erdgräber betrifft 111 . Während die Urnengräber überwiegen, bleibt ein Teil der Gräber ohne Urne. Bei diesen Brandschüttungen wurden die Reste des Toten entweder in der Grabanlage etwas weiter ausgelegt oder auf engstem Raum zusammengepackt. Ob wir uns dabei die Knochenasche in einigen Fällen in einer vergänglichen Hülle aus Holz 112 , Leder oder Gewebe und dergleichen beigesetzt denken müssen, ist für Sachsen noch nicht erwiesen. Die Möglichkeit ist aber durchaus gegeben 113 . Die Anfänge 108 Auch hier teilweise wieder die Sonderstellung der Urne. Bahra, 7 (dazu Bodenplatte); Bautzen, 7 (Deckplatte, wenig Steinschutz), 15; Bieherach, altes Grab 2 (nur Urne auf Bodenplatte, das ganze Grab von Steinen umstellt und bedeckt); Burk 13/14; Caßlau II, 9; Cannewitz (an 2 Seiten senkrechte Platten; ehern. Steinkiste?); Coswig, 1 (Steinpackung; um Urne 4 Platten, eine Deckplatte); Döbeln, 8 (langovale Setzung, darunter Scherben); Dresdner Heide, 4, 12, 6 (einzelne Steine und Deckplatte), 8, 18; Dresden-Kemnitz, 1; Dresden-Trachau, 2; Gohlis, 15, 18, Grab Bergmann (Platten); Großsteinberg, 1 (1X 0,80 m; 3 große Platten von Bruchsteinen eingefaßt), 3 (massige enge Setzung), 5 (Grundplatte mit 3 schrägen Seitenplatten; Steinkiste?), 6 (sorgfältige Setzung in 5 Abteilungen mit je einem großen Gefäß und Beigefäß); Königsbrück, I; Königswartha. 1 (vgl. Cannewitz!); Gröba, Grab v. 2. 4. 27 (Bodenplatte); Lieske 11,1; Poppitz, 6; Prositz, 5/6,12, 14, 16,17, 29, 30, 34, 37, 38,4 (rechteckige Setzung), 7 (2X2 m), 8 (3X1,1 m); Radebeul-Niederlößnitz, 2; Riesa-Göhlis, Lerchenloch, 6, 16; ehern. Exerzierplatz, 8 (Bodenplatte), 12; Rippien (6 Platten); Röderau, 4 (2 Bodensteine); Schiedel, 1-3; Sdier, 1, 2; Weinböhla, Starke, 1, 2, 4; Wessel, 4 (2,60X 1,55 m), 8 (Deckstein); Zehmen, Rasiermessergrab; Zöhda, 5. 107 Casabra, 3; Dresdner Heide, 16 (Dm. 0,9° m; Kranz über der Bestattung); Dresden-Übigau, 5 (kleiner Kranz um die. Urne unterhalb der Beigefäße). 108 Dresdner Heide, 2 (lockerer Kranz, Dm. 1,25 m; 2 Mahlsteine und 3 Bodenplatten mit je 1 Ge fäß); Prositz, 33. 109 Die Grenzen gegen die Steinsetzungen verwischen sich sehr stark. Bieberach, altes Grab 1 (Pflaster unregelmäßig, Seiten- und Deckplatten, Grabteilung durch Platte); Burk, 7 (recht eckig, 1,70 X 0,80 m), 10 (3 m?); Caßlau 11,5 (auf einem Teil des Pflasters eine 2. Bestattung in Steinkiste), Brandstelle 40 (1,80X 1,20 m); Großsteinberg, 4; Pausitz, 19 (1,10x0,70 m mit kistenähnlicher Urneneinfassung im Südteil), 23 (0,60x 0,90 m); Prositz, 10 (1,60 X 1,10 m); Radebeul-Niederlößnitz, (große Schale mit den Gefäßen auf kleinem Pflaster; Tafel 71,2). 110 Bautzen, la?, 1, 2, 3, 4, 10, 14, 16?; Bautzen-Seidau, 3, 6; Burk, 2a, 3, 9, 12, 15 (lediglich eine Handmühle als Beigabe), 17 (bei Brandschüttung Reste einer Steinkiste), 19; Casabra 1-3; Caßlau II, 3, 4, 7, I I, 29, 31; Dobra, 9, 10, 13, 14; Döbeln, 1, 2; Dresdner Heide, 10; Dreiskau 4, 13; Großsteinberg, Scheingrab;. Gohlis, 11, 13, 16, 17, 19, 20?; Lieske, Doppelgrab, II, 2-4; Mergendorf, 3, 5, 6; Neudorf, 6 (Scherbenkiste); Niederrödern, 1-7, 10, 12, 14, 16, 18-21; Niedersedlitz, 11,13.14; Niegerode; Pausitz, 3 (Scherbenpflaster), 8, 20; Poppitz, 5, 6 (Scherbenunterlage), 14, Doppelgrab vom 21. 11.36; Prosilz, 3, 11, 13, 19 (Scherbenpackung), 21, 29, 32; Riesa-Göhlis, Lerchenloch, 5, 8; ehern. Exerzierplatz, 6, 9?, 10; Röderau, Grab v. 8. 5. 28; Schänitz, 1; Schiedel, 4, Grab v. 29. 10. 34; Schönbach; Stauchitz, 2, 3; Wessel, 6, 13, 18; Zeithain, 4; ehern. Exerzierplatz. 1-4; Zöhda, 1-3. 111 Neudorf, 6; Pausitz, 3; Poppitz, 6; Prosilz, 19. 112 Bei eng gepacktem Leichenbrand sehr wahrscheinlich, leider fehlen hier entsprechende Be obachtungen über die Form der Leichenbrandpackung. Agde, Mittelelbe, spricht von Leichen brand in viereckiger Lage, die auf 1 Holzurne oder dgl. schließen ließe. 113 1 sorgfältig gebaute Steinkiste, vollkommen fugendicht und ohne Keramik, könnte dann als eine steinerne Nachbildung solcher „Holzurnen“ gedacht werden (Niedersedlitz, Brandschüttungs- grab). 29