Volltext Seite (XML)
einer Höhe von 0,31 m und einer Breite von 0,48 m, die aus Boden- und Deckplatte, mit je zwei waagerechten, übereinanderliegenden Platten als Seitenwände gebildet war, die Urne (Henkelterrine) mit verzierter Deckschale in einer großen Schale, daneben lag ein Napf auf der Mündung 66 (Abb. 2). Bei dem Brandgrabhügel von Stöbnig - Höhe 1,5 m; Durchmesser bis 18 m - spricht Pfau 67 von kammer artigen steinernen Aufschichtungen und mehreren Kammern, die direkt auf der Brandstelle errichtet seien. Deckgefäße wurden hier nicht beobachtet. Ein Hügel (H) barg über 20 Scherbennester. Auch von Seidewitz (Thümmlitzwald) werden mehrere Steinkammern in einem Hügel erwähnt. Die Hügel sind hier fast ganz aus Steinen zusammengesetzt. Einige der größeren und besser erhaltenen lassen noch einen regelrechten Steinkranz aus Blöcken erkennen 68 . In Brandis 69 fanden die Ausgräber innerhalb eines Steinkranzes aus gut zusammengefügten Blöcken und senkrechten Platten die zentrale Steinpackung bis zur heutigen Oberfläche. Das Hauptgrab war in den Steinbruch abgerutscht, die fünf Nachbestattungen Abb. 2. Zeuckritz/Bucha, Grabhügel VIII. mit Urne, Deckschale und Beigefäßen stammen aus der Jungbronzezeit 70 . Ebenso hat einer der Nerchauer Hügel einen Steinkranz (Durchmesser 24 m). Der große Gävernitzer Hügel nimmt mit seinen zwei konzentrischen Steinkreisen (Durchmesser 14 und 3,4 in) um die mehrfache Steinpackung eine Sonderstellung ein, handelt es sich doch um die Bestattung eines besonderen Toten 71 . Eine ähn liche Deutung, lassen alle die Hügel zu, die inmitten eines gleichaltrigen Flach gräberfeldes liegen, in denen der Hügel nun schon einmal rein äußerlich eine Sonderstellung einnimmt. Bei den Hügelgruppen läßt sich dagegen allein auf Grund der Ausstattung über soziale oder politische Stellung der Toten nichts aussagen. Vor der Zeit der Fremdgruppen Grünbergs ist in Sachsen ein Auftreten der Hügel noch nicht nachgewiesen. Auch im Altenburgischen kann Frauendorf 72 erst ab Montelius 4 Hügel aufzeigen. Im böhmischen Elbgebiet finden wir dasselbe Bild wie im kulturverwandten Sachsen 73 . Dagegen kennen Brandenburg 74 und das •• LM. 67 CI. Pfau, Topographische Forschungen über die ältesten Siedlungen der Rochlitzer Pflege, Mitt. d. Ver. f. Rochlitzer Gesch., 1900, S. 95-98 und Tafel II. 88 J. Deichmüller, Sitz. Ber. d. Naturwiss. Ges. Isis, Dresden, 1890, S. 28. 80 K. Tackenberg und R. Moschkau, Die Fundpflege 3, 1935, S. 38-39. 70 Hügel 1: LM, Zug. K. 1939/52; weitere Hügel VKM Leipzig. U. a. S: 439-442/43 und 453/43. Stcinkreis und Steinpackung s. auch Außig-Schreckenstein II, Grab 37 und 60! 71 Neumann, Gävernitz; vgl. A. Kiekebusch, Das Königsgrab von Seddin, Führer zur Urgeschichte Bd. 1, 1928. 72 E. Frauendorf, Vorgeschichte des Stadt- und Landkreises Altenburg (Thür.), 1936, S. 44/45. 78 E. Simbriger, Sudeta 8, 1932, S. 81 ff. 74 Bohm, S. 36 ff., 75. 23