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Warzen in Schulterstellung (allerdings am Unterteil). Dabei macht die Freitels- dorfer Kanne durch ihre Dreigliedrigkeit und den geraden Steiltrichterhals mit unterrandständigem Bandhcnkel durchaus den jüngeren Eindruck, womit sie dann auch den direkten Anschluß an die anderen Freitelsdorfer Funde gewinnt. Bei der Kreyerner Kanne dagegen sitzen die Buckel etwas höher, das Unterteil ist mehr eingezogen und geschweift, der Leib kugliger, der Hals schwingt leicht aus. Die kleine vermutlich dazugehörige niedrige Kanne entspricht unserer Buckel kanne in der Form. Bei der kleinen niedrigen Kanne mit randständigem Band hcnkel, kurzem, wenig ausladendem Steiltrichterhals, hoher, wenig gewölbter Schulter und steilem Unterteil von Auritz 41 * * 44 (Tafel 1, 7) befinden sich die fünf Warzen am weitesten Bauchumfang. Der dazugehörige eiförmige Topf ist trotz des etwas gestreckten Unterteiles noch kuglig und hat weit ausschwingenden Trichterhals. Die große Henkelterrine zeichnet sich durch einen hohen Gefäßfuß aus 45 . Der Henkelnapf ist eine bedeutend jüngere Form 46 und gehört nicht in den Grabverband. Als letzte bleibt noch die Kanne von Nieder-Neundorf 47 . Ihr eignet der hohe Gefäßfuß der Kanne von Liegnitz — Karthaus 48 , der sie auch in der übrigen Formgebung entspricht. Die fünf kleinen Warzen sitzen unter dem Schulterabsatz. Sie dürfte die älteste unserer Kannen sein. Die Verbreitung der Warzenbuckelgefäße unseres Gebietes (Karte 1) ist auf fällig: es zeigt sich, daß alle Funde außer dem Riesaer Stück rechtselbisch liegen. Kartiert man dagegen die anderen Funde der 2. Stufe, so finden sich diese bis. auf den Medinger Topf links der Elbe. Dies ist etwas verwunderlich, müssen wir doch zumindest die Medinger, Walziger, Eulauer und Dresdner Funde als Vorläufer der ausgebildeten Lausitzischen Keramik ansprechen. 41 Auritz, 1, M Bautzen V 229-232 (unser Warzenbuckelgefäß V 231); Bautzener Geschichtsh. VI, 1928, S. 92 ff. in. Abb. 229-232: W. Frenzel, Dio vor- und frühgeschichtlichen Altertümer der Sächsischen Obcrlausitz I (S. 89 ff); H. Naumann, Jahrcsh. d. Ges. f. Anthrop. u. Urgesch. d. Obcrlausitz II, 1905, S. 74. 46 Vgl. Nieder-Neundorf; O. F. Gandert, a.a.O., Nr. 15, Abb. 8; weiterhin Rochzahn, Freystadt. 40 M Bautzen V 230; W. Frenzel, Bautzener Geschichtsh. VI, 1928, Abb. 230. 47 Vgl. Anm. 45. 48 v. Richthofen, Tafel 6g. 2* 19