Volltext Seite (XML)
EINLEITUNG Schon seit frühen Zeiten fielen die formschönen Gefäße der Lausitzischen Kultur auf und begeisterten viele Sammler, ohne vorerst zu tieferen Forschungen anzu regen. Dazu fehlten ja im Anfang noch gründliche Grabungen und damit die Mög lichkeit, das Fundmaterial zu ordnen. Über den Gang der Forschung, die besonders unter Segers Führung einsetzte, hat Grünberg 1 bereits berichtet. Damit erübrigt sich eine Wiederholung an dieser Stelle. Auch der Versuch Radigs 2 , die sächsische Bronzezeit zu zergliedern, wurde bei Grünberg besprochen. In der Einzeldarstel lung wird noch zu verschiedenen Thesen Radigs und seiner typologischen Reihen Stellung zu nehmen sein. Bei unserer Arbeit gingen wir von geschlossenen Grab verbänden aus und ver suchten ohne Berücksichtigung der Ergebnisse der Nachbargebiete, zunächst rein aus dem heimischen Material heraus, eine Gliederung. Die wichtigsten Grabfunde, die natürlich nur einen kleinen Teil des gesamten aufgenommenen Fundstoffes ausmachen, wurden zur Erläuterung des Textes auf Tafeln und als Textabbildun gen beigegeben. Aus den Fundvergesellschaftungen wurden dann die Unterlagen für eine Aufgliederung gewonnen, die an Hand von Bronzen oder keramischen Fremdformen bzw. auch in weiteren Gebieten bekannten Typen geprüft wurde. Die Hortfunde wurden nicht mit behandelt, da sic fast ausschließlich grabfremde Formen enthalten, von Radig 3 schon veröffentlicht wurden und durch zwei reiche Gießerfunde von Dresden-Laubegast, deren restlose Durcharbeitung noch aus steht, erweitert wurden 4 , so daß sich ohnehin eine gesonderte Veröffentlichung nötig macht. Dieselbe Aussonderung verlangt die Vogtländische Gruppe, von der nur die Plauen-Chrieschwitzer Funde 5 hier abgebildet wurden. Die Bindung, ganz besonders der Dobenecker Funde 6 , zu Knoviz scheint doch sehr eng gewesen zu sein, mindestens jedenfalls ebenso eng wie die zu unserer Lausitzischen Gruppe. Die räumliche Abgrenzung unseres Gebietes ist durch die denkmalpflegerischen Belange bestimmt, somit an politische Grenzen gebunden; geographisch oder kulturell ist sie nicht gerechtfertigt. Die ganze Arbeit war als Anschluß (nach rückwärts) an die Untersuchung der Jung- und Jüngstbronzezeit Sachsens durch Grünberg gedacht. Dadurch machten sich Überschneidungen notwendig, die in besonders starkem Maße die Fremd gruppenzeit betrafen. Die kleinen Unterschiede in der Auffassung der Ergebnisse resultieren zum großen Teil aus den Lücken Grünbergs, dem das Bautzener Material nicht vollständig zur Verfügung stand. Andere Verschiedenheiten in der 1 W. Grünberg, Die Grabfunde der jüngeren und jüngsten Bronzezeit irn Gau Sachsen. 1913. 2 W. Radig, Die Lausitzer Kultur in Sachsen. Ungedruekt, 1934. Ders., Einleitung zum Inventar der Lausitzischen Kultur in Sachsen. Ungedruckt, 1934. 3 Dera., Verwahrfunde der Jüngeren Bronzezeit in Sachsen, Mannus 24,1932, S. 85ff; dazu neuerdings: Zwei bronzezeitliche Hortfunde auf Dresdner Flur. SV 1938, S. 133ff. (W. Grünberg). 4 LM. 5 Vogtlündisches Kreismuseum Plauen. • Ebenda.