Im Gebiet der Trzcinieckultur bringt diese Welle manche Veränderungen im keramischen Stil, gleichzeitig aber auch im Begräbnisritus, mit sich. Anstelle der Doppelgräber und besonders der Massengräber ohne Verbrennung tauchen jetzt Gräber auf, die in dem oder mit dem Steinpflaster zwei bis fünf oder Abb. 16. Keramik der kujawischen (links) - masowischen (rechts) Gruppe von „Ostlausitz“. sechs Leichen bergen, oft verbrannte, wie in der weiteren Umgegend von Lodz, seltener unverbrannte, wie in Bogucice, Kr. Pinczow. Trzciniecer Massengräber sind in der Lubnagruppe, z. B. in Wolica Nowa, Kr. Wloclawek, sowie auch in der Opatowgruppe, wie in erniki Görne, Kr. Busko, zu finden. In Zerniki Görne hat A. Kempisty soeben ein solches Grab entdeckt. Eine gewisse Gleichschaltung der Keramik äußerte sich damals in der Ver breitung einer Form, nämlich des sozusagen entarteten S-förmigen Topfes mit stark betonter Schulter, und der Verzierung mit Kanneluren oder Rillen, die vom oberen Teil des Bauches bis fast an den Fuß des Gefäßes reicht. Diese verallgemeinerte Erscheinung nenne ich „Lodz-Phase“. Die Keramik dieser Phase trifft man in Kujawien, in Mittelpolen, in Kleinpolen, wo man zum Beispiel die Fundstellen in Nowa Huta, in Bogucice, Kr. Pihczöw, in der Umgebung von Tarnobrzeg u. a. notieren kann, weiter in der Lubliner Woje wodschaft und in Podlachicn an. Von Zlota Pihczowska kann man eine Be sonderheit nennen, nämlich den mährischen Import in guter Symbiose mit der Lodz-Phase und danach den Übergang beider Elemente in die Ostlausitzer Kultur. Es handelt sich hier um eine kurzlebige Phase und nicht um eine gut aus gebildete, langlebige Kultur. Das beweisen ohne weiteres die Gräberfelder mit gut bestätigter Planigraphie, wie z. B. Sierpöw, Kr. czyca. Hier entdeckten die Mitarbeiter des Museums in Lodz in den frühen 30er Jahren nur ein paar Gräber der Trzcinieckultur. Darauf kamen in den nächsten Jahren weiter westwärts einige Gräber der Lodz-Phase zutage, und dann haben W. Antonie-