Ende des 4. Jh.) von keltischen Elementen allmählich aufgesaugt wird. In der Einflußsphäre dieser Zone befand sich der größte Teil der Slowakei und Kleinpolens. Der östliche Kulturkomplex in der sog. Waldsteppenzone der vorskythischen und skythischen Stufe, spielte keine so große Rolle, und seine Einwirkungen auf das Gebiet der Wysocko- und Tarnobrzeg-Gruppe scheinen schwach zu sein. Im Zusammenhang mit den angeführten Bemerkungen entsteht eine all gemeine Frage, und zwar, ob man die Lausitzer Kultur mit dem Kultur komplex der Urnenfelder verknüpfen kann 61 ). Es scheint, daß hier die Ant wort negativ sein muß. Als Kriterium für eine derartige Klassifizierung kann nicht die Brandbestattung dienen. Sie weist eine ausdrückliche Verbindung mit dem besprochenen südwestlichen Strom auf, der in der Genese der mittel- danubischen und pfälzisch-böhmischen Urnenfelder eine bedeutend kleinere Rolle spielte als für die Piliny- und die Lausitzer Kultur. Außerdem ent standen die ersten in einem späteren Zeitabschnitt als die besprochene Kultur, die in ihrer frühen Stufe schon an die Hügelgräberkultur (der späten Stufe) auf dem Gebiet von Böhmen und Mähren grenzte. Außerdem endet die Selbständigkeit des Kulturkomplexes der Urnenfelder im Laufe von Ha B2-3 im Moment der Herausbildung der hallstattzeitlichen Kulturen, während die Lausitzer Kultur weiterhin in unveränderter Form bis zur Latenezeit an dauerte. Auch beobachten wir für die einzelnen Urnenfelderkulturen keine Übergangsstufe, wie zum Beispiel für die Westlausitzer Zone die abgesonderte sog. Vorlausitzer Kultur. Es unterliegt auch keinem Zweifel, daß die Kulturen mit Hügelgräbercharakter als selbständige Kulturen anerkannt werden müssen und daß sich ihre Umwandlung in Urnenfelderkulturen ohne fremde Einwirkung vollzogen hat. Hier entsteht noch die Notwendigkeit der ge naueren Bestimmung des Terminus „Fremdgruppen“, denn er ist in der Fachliteratur nicht eindeutig präzisiert. Schließlich muß man sich noch den bisher vorherrschenden älteren Theorien über den illyrischen Charakter der Lausitzer widersetzen. Wir können nur die Möglichkeit der Beeinflussung durch den nordillyrischen Kulturkomplex annehmen, der in Ha A-Ha B durch die Ansiedlung der mitteldanubischen Urnenfelderkultur der Velatice-Baierdorf- und Podoli-Stillfried-Stufe reprä sentiert ist. Während dieser Zeit war die Übertragung der illyrischen Ele mente auf Lausitzer Boden möglich, aber sie ist ein Zeitabschnitt der großen Aktivität der Lausitzer Ansiedlung. Die zweite Berührung der Lausitzer 61) Die Begründung der Problematik der südlichen Grenzzone der Lausitzer Kultur enthält meine am Anfang erwähnte Monographie (siehe Anm. 1), in der ich die bisherigen An sichten in diesem Bereich besprach und eine umfangreiche und besonders die neueste Fachliteratur aufführte.