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die überhaupt nur in der westlichen Zone der Lausitzer Kultur auftreten 83 ). Für diese Zone waren auch in der besprochenen Zeit die befestigten Ansied lungen und bemalte Keramik, die sie ausdrücklich charakterisieren, typisch. Im Laufe von Ha C bildete sich im Flußgebiet der Theiß der nordthrakische Kulturkomplex mit Gräberfeldern des Vekerzugtyps, die östliche, d. h. kim merische Elemente enthalten (Karte 3) 54 ). Diese Zone grenzte an die Lausitzer Kultur in der Südslowakei; jedoch ist eine Ermittlung der gegenseitigen Ver hältnisse nicht möglich. Im Laufe von Ha D unterlag die letztere Besiedlung einem starken Rückgang nach dem Nordwesten in die Berggebiete. In Ha D (in den Jahren 550/500 v. u. Z.) vermischte sich die thrakische Siedlung mit skythischen Gruppen, und ihr Bereich umfaßte nun auch die südwestliche Slowakei 56 ). Ungefähr um 500 V. u. Z. dürfen die Einfälle der skythischen Stämme auf das Gebiet der Kalenderberg-Kultur sowie nach dem Norden durch die Mährische Pforte nach Schlesien und Großpolen angenommen werden 56 ). Dieses Ereignis dürfte in Mähren eine starke Entvölkerung hervorgerufen haben. Seit Beginn der Ausbreitung der Latene-Kultur beobachten wir eine starke Nivellierung der Unterschiede in der materiellen Kultur der örtlichen Grup pen (Karte 4). Ungefähr um 290 v. u. Z. erscheinen auf dem Gebiet von Mähren und der südwestlichen Slowakei keltische Skelettgräber, und ihre Zahl stieg im 3. Jahrhundert stark an. Bis zum 2. Jahrhundert v. u. Z. erhielten sich die Lausitzer Relikte deutlich nur im Flußgebiet der Orava, wo sie zusammen mit den Elementen der Puchov-Kultur vertreten sind 57 ). In den Zeitabschnitten Ha B und Ha C umfaßte die Besiedlung der Lausitzer Kultur im Osten die Westpolessje (ca. 50-100 km östlich vom Bug), West- wolynien (einzelne Fundstellen am Fluß Horyn und in der Umgebung von 5a) Siehe L. J. Luka, Importy italskie i wschodnio-alpejskie oraz ich naladownictwa na obszarze kultury „luzyckiej“ okresu halsztackiego w Polsce (Les importations de l’Italie et des Alpes Orientales et leurs imitations locales chez la population de la civilisation „lusacienne" de la periode de Hallstatt en Pologne), in: Slavia Antiqua 6, 1957-1959, S. Iff. und Karten 1-3. 54) G. Meszäros, Preszkita ländzsahüvely, in: Archaeologiai Ertesitö 88, 1961, S. 210ff. und Karte (Fundstellen der sog. vorskythischen Bronzen usw.); V. Podborsky, trambersk dyka s krizovym jilcem a otäzka rozsireni, püvodu a datovn tchto dyk v Evrope, in: Archeologicke rozhledy 14, 1967, S. 194 ff. 53) M. Dusek, Die thrako-skythische Periode in der Slowakei, in: Slovenskä Archeologia 9, 1961, S. 155ff. 56) T. Sulimirski, Die Skythen in Mittel- und Westeuropa, in: Bericht über den V. Inter nationalen Kongreß für Vor- und Frühgeschichte Hamburg 1958, Berlin 1961, S. 795f. und Anrn. 15-32; Z. Bukowski, Several Problems Concerning Contacts of Lusatian Culture with Scythians, in: Archaeologia Polona 3, 1960, S. 68ff. und S. 69, Abb. 1 - Karte. 67) P. aplovi, K problematike osidlenia Oravy v mladsej dobe halstatskej (Zur Problematik der Besiedlung des Orava-Gebiets in der jüngeren Hallstattzeit), in: Archeologicke rozhle dy 15, 1963, S. 297 ff.; ders., Przyczynki do osadnictwa Orawy Slowackiej w epoce elaza (Contributions ä la question de la Colonisation en Orava slovaque ä l’epoque du Fer), in: Acta Archaeologica Carpathica 8, 1966, S. 175 ff. 5 Denkmalpflege 65