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selbständige Gruppe und die Einheitlichkeit des Kulturbildes dieser Räume im Rahmen der Lausitzer Kultur bedingte (Karte 2). Das Fundmaterial, insbesondere die Keramik, zeigt jedoch deutlich vermischte Elemente, was wohl auf die periphere Lage der Ausbreitungsräume, die Anwesenheit ört licher Elemente (und Gebräuche) sowie verschiedene Einflüsse fremder, im Osten und Südosten benachbarter Gruppen zurückgeführt werden muß. Außer den Lausitzer Elementen zeigte das Fundmaterial Elemente der Trzciniec-, Komarowo-, Noua- und Cernoles-Kultur (namentlich der II. Phase) 40 ). Weiterhin hat es den Anschein, daß sich als Ergebnis dieser weiteren Aus breitung die nachfolgende Lausitzer Gruppe, die sog. Wysocko-Gruppe ent wickelte, in deren Fundmaterial die sicheren Lausitzer Elemente deutlich überwiegen. Die Wysocko-Gruppe muß als periphere Gruppe der Lausitzer Kultur an gesehen werden und nicht — wie bisher angenommen wurde - als besondere Kultur (siehe z. B. T. Sulimirski) 41 ). Die Zeit ihres Bestehens wurde letztens auf Grund der neuen, auf ihrem Verbreitungsgebiete erhaltenen Materialien von V. I.Kanivec bestimmt. Sie umfaßte den Zeitabschnitt vom 11./10. bis Ende des 6. Jh. v. u.Z. (Karte 3) 42 ). Die für diese Gruppe typische Körper bestattung (über 90%) ist jedoch der Lausitzer Kultur fremd und war eine Hinterlassenschaft der autochtonen Besiedlung, vor allem der diese Gebiete vorher bewohnenden Komarowo-Kultur und - in geringem Maße - der Trzciniec-Kultur. In der Ulwowek-Gruppe trat diese Grabsitte in identischer Form auf, obwohl wir in der Wysocko-Gruppe keine anderen Ulwwek-Ele- mente, vor allem nicht in der Keramik, beobachten können. Das Vorhandensein fremder Elemente, die sich in manchen keramischen Formen und Bronzegegenständen äußern und für die im Osten und Süden anschließenden Kulturen typisch sind, müssen als Ergebnis von deren Ein wirkungen angesehen werden, jedoch nicht aus der Entwicklungszeit der Wysocko-Gruppe, sondern aus der Zeit ihrer vollen Blüte 43 ). Eine Ausnahme 40) J. Dabrowski, Materialy ze Strzyzowa, pow. Hrubieszow a niektore powizania ziem Polski wschodniej i Ukrainy w poznej epoce brzu (Finds from Strzyzow in the Hrubieszow District and some Connections between East Poland and Ukraine in the Late Bronze Age), in: Materialy Srarozytne 8, 1962, S. 28 ff. Auch S. 41, Taf. 1 und S. 42, Taf. 2 “) T. Sulimirski, Kultura wysocka (Wysocko Kulture), Krakow 1931, S. 163 ff. 12) V. I. Kanivec, Voprosy chronologii vysockoj kul’tury, in: Kratkie soobscenija instituta archeologii 4, Kiew 1955, S. 94ff.; Z. Bukowski, W sprawie genezy . . ., S. 84ff. 43) An dieser Stelle muß man der These von A. I. Terenozkin (Predskifskij period na dne- provskom Pravoberez’e, Kiew 1961, S. 194ff. und S. 222ff.) über den effektiven Anteil der sog. vorskythischen Kulturen aus den Räumen des mittleren Wieprz, hauptsächlich der ernoles-Kultur (I. Belogrudovka-Phase und II. Cernoles-Phase) widersprechen. Ihre Elemente, zumal die der II. Phase, erschienen in der Wysocko-Gruppe in etwas späterer Zeit, schon nach der vollkommenen Ausbildung dieser Gruppe.