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Siedlungs- und Kulturstetigkeit im Rahmen der Trzciniec- und der Lausitzer Kultur ein. Die Betrachtungen insbesondere von A. Gardawski betreffen das Lubliner Gebiet 37 ). Dem Anschein nach hatte der Übergangsprozeß einen langsamen Verlauf 38 ). Die Fundstellen der Lausitzer Kultur erschei nen im Lubliner Land in der III. Bronzezeit-Periode (späte B C) und bil deten die Fortsetzung der Trzciniec-Besiedlung (offene Ansiedlungen mit für die Übergangsstufe typischem Keramikmaterial). In dieser Zeit reichten die Lausitzer Fundstellen im Osten bis an den Mittellauf des Bug (Karte 1). Auf den weiter im Osten gelegenen Räumen (Mittel- und Nord-Wolynien) traten weiterhin Objekte mit reinen Kennzeichen der Trzciniec-Kultur oder auch mit vermischten Elementen der Trzciniec- und Komarowo-Kultur (Süd- wolynien und Nordpodolien) auf 39). An der Wende von BC zu BD und in BD erschien am mittleren Bug die Ulwowek-Gruppe der Lausitzer Kultur, die nur bis Anfang Ha A (nach bisherigem Schema während der IV. Bronzezeit- Periode) bestand. Aus dieser Zeit kennen wir schon einzelne Lausitzer Kom plexe aus Westwolynien (aus der Umgebung von Vladimir Volhynskij) und aus dem entwickelten Ha A und Ha B (d.h. V. Bronzezeit-Periode) auch aus den Räumen des südwestlichen Polessje, Mittelwolynien (bis zum Orte Ovruc) und nordwestlichen Podolien (Karte 2). Gegenwärtig kennen wir über 50 Fund stellen dieser Kultur, die jedoch - besonders in den peripheren Zonen - in ansehnlicher gegenseitiger Entfernung auftreten. Wenn wir in der ersten Phase einen allmählich vor sich gehenden Übergang von der Trzciniec-Phase (ihre Überreste treten noch durch Ha A - Ha B (?) im Polessje auf) zur Lausitzer Phase sehen, muß man für den entwickelten Abschnitt von Ha A (ab Ende der IV. Bronzezeit-Periode) das Vorhandensein eines zweiten, diesmal ethnisch-kulturellen Zustromes westlicher Herkunft von deutlich vorübergehendem Charakter annehmen. Man kann der Meinung sein, daß dieser Zustrom die Stärkung der bisherigen Lausitzer Besiedlung auf dem besprochenen Gebiete bewirkte und zur Einnahme weiter im Osten gelegener Räume führte, wie auch das Verschwinden der Ulwowek-Gruppe als 37) A. Gardawski, Plemiona kultury trzcinieckiej w Polsce (Tribes of the Trzciniec Culture in Poland), Materialy Starozytne 5, 1959, S. 139ff.; ders., Chronologia kultury trzcinieckiej (Chronology of the Trzciniec Culture), in: Archeologia Polski 10, 1966, S. 529ff. 38) Z. Bukowski, W sprawie genezy i rozwoju grupy wysockiej kultury luzyckiej (On the Origin and Development of the Wysocko Group of Lusatian Culture), in: Archeologia Polski 11, 1966, S. 28ff. und S. 48/49 - Karte 2. Hier gebe ich die neuesten diesbezüglichen Forschungen bekannt, namentlich aus dem Gebiete von Wolynien, dem nördlichen Podo lien und südlichen Polessje. Dort auch die neueste Literatur. 3%) I. K. Svenikov, K voprosu o schodstve i razlici tscineckoj i komarovskoj kul’tur, in: Novoe v sovetskoj archeologii, Materialy i issledovanija po archeologii SSSR 130, 1965, S. 86ff.; ders., Kultura komarowska (La culture de Komarow), in: Archeologia Polski 12, 1967, S. 39ff., S. 46 - Abb. 1 - Karte; S. S. Berezanskaja, Tscinecko - komarovskaja kul’tura na severnoj Ukraine, in: Sovetskaja Archeologija 1967, Heft 2, S. 120ff.