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Saalemündungsgruppe 19 ), die die Anwesenheit eines starken Lausitzer Ele ments aufweisen. Besonders rief die Lausitzer Expansion in Ha A2 das Zurück weichen der ersten Gruppe nach Westen hervor. Die Lausitzer Einwirkungen reichen anscheinend bis nach Oberfranken. Nach Süden verbreitete sich die Lausitzer Besiedlung der sächsischen Gruppe im Laufe von B D und Ha A, in zwei Gebieten: längs der Weißen Elster, wobei sie die Entstehung der Vogtländischen Gruppe bewirkte 20 ) und sich an der Gestaltung der Cheb-Gruppe in Ha A, gemeinsam mit den Elementen der süddeutschen Urnenfelderkultur und der Knovizer Kultur beteiligte 21 ). Das zweite Gebiet war Nordböhmen in der Gegend von Üsti und Litomerice, also an der Elbe. Gleichlaufend bestand schon im nordwestlichen Böhmen eine lokale Lausitzer Gruppe, die mit Elementen des schlesischen und Ober lausitzer Grenzgebiets, die längs der Neiße her kamen, gestärkt war (Karte 2). In der Grenzzone zwischen Lausitzer Kultur und Knovizer Kultur kam es zur Gestaltung von gemischten Zonen 22 ). Im Gebiet von Litomerice erlangten die Knovizer Elemente das Übergewicht, und die Lausitzer Besiedlung wurde im Laufe von Ha A, auf das östliche Elbeufer herausgedrängt. Dagegen überwog das Lausitzer Element im nordöstlichen Böhmen, und im Laufe von Ha A, rief es eine bedeutende Verdrängung der Knovizer Besiedlung nach dem Westen hervor 23 * ). Erst in Ha A 2 nahm die letztere die Gebiete an der Iser und in der Gegend von Kolin ein 21 ). Die Aktivität des Lausitzer Elementes an der Elbe und in Nordböhmen stieg im Lauf von Ha B an, obwohl sowohl hier als auch in Sachsen der Bereich der Grenzen keine größeren Änderungen aufweist. Es kam nur zur Stärkung der nordböhmischen Gruppe, die den Elbedurchbruch durch das böhmische Mittelgebirge und die Decinske Steny kontrolliert 25 ). In Mähren war die Besiedlung der Lausitzer Kultur seit B D2 mit dem Velatice-Baierdorf-Kulturkomplex benachbart und wies Tendenzen zur Ver breitung längs der Morava und des mittleren Väh nach Süden auf (Karte 2). 20) G. Mildenberger, Milteideutschlands Ur- und Frühgeschichte, Leipzig 1959. S. 62, Abb. 4 - Karte; W. Coblenz, Keramik mit knoviser Anklängen aus dem Vogtland, in: Arbeits- und Forschungsberichte zur sächsischen Bodendenkmalpflege 4, 1954, S. 337 ff. und S. 386; R. Weber und J. Richter, Zur ursprünglichen Vegetation und zum Kulturpflanzenanbau im jungbronzezeitlichen Altsiedelgebiet des mittleren Vogtlandes, ebenda 13, 1964, S. 223ff. 21) Siehe z. B. E. Plesl, Luzickä kultura . . ., S. 59ff.; ders., Vztahy Chebska a Plzenska v mladsf dob bronzov, in: Archeologicke Studijni Materialy 2, 1965, S. 83ff. 22) J. Filip, Pravk eskoslovensko, Prag 1948, S. 220f.; Pravek Ceskoslovenska, Prag 1960, S. 234. 23 ) E. Plesl, Luzickä kultura . . ., S. 57. 21) J. Bouzek, Etazovite nädoby v echach, in: Archeologicke rozhledy 10, 1958, S. 571 und Abb. 200 - Karte. 25) W. Coblenz, Böhmisch-sächsische Kontakte während der Lausitzer Kultur, in: Pamätky archeologick 52, 1961, S. 362ff.