BEMERKUNGEN ZUR PROBLEMATIK DER SÜDLICHEN UND SÜDÖSTLICHEN ZONE DER LAUSITZER KULTUR Von Zbigniew Bukowski, Warszawa Das Ziel dieses Artikels ist die allgemeine Darstellung der Problematik des südlichen Siedlungsgrenzlandes der Lausitzer Kultur. In territorialer Hinsicht umfaßt sie die Grenzzone von Ostthüringen und Westböhmen bis zur West ukraine (südwestliches Polessje). In chronologischer Hinsicht behandle ich den Zeitabschnitt von BC bis LB, d. h. die Jahre von 1400—300 v. u. Z. 1 ). In meinen Betrachtungen suggeriere ich die Notwendigkeit einer Modifikation des bisher angewandten Montelius/Kostrzewski-Schemas auf der Basis des neuen chronologischen, für die Donauländer und Siebenbürgen allgemein gebrauchten Reinecke/Müller-Karpe-Schemas mit regionaler Präzisierung. Das bisher für Südpolen verbindliche Montelius/Kostrzewski-Schema eignet sich nicht für unser Material, denn es stützt sich auf skandinavische Funde, die nur in Nordwestpolen auftreten. Für die restlichen Gebiete überwiegen die Importe fremder Herkunft, deren Analogien hauptsächlich im Süden, nicht aber im Norden auftreten. Besonders maßgebende Bedeutung haben die Erzeugnisse aus dem Karpatenbecken (also die siebenbürgischen), die in die Bronzezeit (BB-BD) datieren. Die Anwendung der Chronologie von Reinecke begründe ich auch mit den engen Verknüpfungen der Geschichte der von uns behandelten Lausitzer Zone mit dem Donaugebiet, Siebenbürgen und dem Land am Dnjestr, wo das neue Schema schon angewandt wird. Auch für das am mittleren Dnjepr gelegene Gebiet wird das neue, auf den Arbeiten von Reinecke und Müller-Karpe gestützte Schema angewandt. Der Versuch einer Synchronisierung der Geschichtsvorgänge, und zwar nicht im Rahmen bestimmter Epochen und Phasen, sondern im Bereich der abso luten Daten, zeigt sich daher als notwendig. Auf der Stufe, die der Herausbildung der Lausitzer Kultur vorangeht, und auf dem Gebiet, das sie später einnimmt, begegnen wir zwei frühbronzezeit- 1) Eine eingehende Besprechung siehe in meiner Arbeit „Studia nad poludniowym i po- ludniowo-wschodnim pograniczem kultury luzyckiej“ (Study about South and South eastern Zone of Lusatian Cullure - im Druck). Das befreit mich von der Notwendigkeit der ausführlicheren Begründung der Bemerkungen und Schlußfolgerungen in diesem Artikel. Dort auch weitere Literatur und eine tabellarische Aufstellung.