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ZUR ERFORSCHUNG DER AURITHER GRUPPE Von Rolf Breddin, Potsdam Die Aurither Gruppe haben vor allem A. Götze, H. Jentsch und A. Voss 1 ) als keramische Stilart der Lausitzer Kultur („Aurither Stil“ oder „Aurither Typus“) herausgestellt. Sie versuchten auch, diesen Stil geographisch zu begrenzen. Im Norden wurden Küstrin, im Süden Guben als Grenzpunkte angegeben; sein Zentrum soll er um Frankfurt (Oder) besitzen und im Westen bis in die Kreise Beeskow, Fürstenwalde (Spree) und den Nordteil des Kreises Lübben reichen. Die Ostgrenze ist mit den ehemaligen Kreisen Weststernberg und Krossen recht ungenau abgegrenzt worden. L. J. Luka 2 ) versuchte, die Aurither Gruppe durch die Tassen mit Hohlfuß abzugrenzen. Jedoch be stehen zwischen dem großpolnischen und mittleren Odergebiet Unterschiede, so daß eine genauere Festlegung der Ostgrenze wünschenswert ist. Vorläufige und unvollständige Kartierungen im Gebiet westlich der Oder zeigen bereits Abgrenzungsmöglichkeiten zwischen der Aurither Gruppe und der Niederlausitzer waagerecht gerieften Ware, worauf bereits H. Jentsch mit unzulänglichem Material hingewiesen hat. Die unterschiedliche Verbreitung der nachfolgenden Göritzer Gruppe und des Aurither Typus zeigt im Gebiet von Frankfurt Überschneidungen). Daraus ist auf ein zeitliches Nachein ander der Typen beider Gruppen zu schließen. Die Billendorfer Gruppe scheint nach Norden die gleiche Begrenzung zu besitzen wie die bronzezeitliche Niederlausitzer Ware und schließt sich ebenfalls mit der Göritzer Gruppe räumlich aus. Die Bemerkung von Jentsch, daß der Aurither Typus einen Grenzstreifen der Lausitzer Kultur einnimmt, ist heute nicht mehr zu teilen, da nördlich davon ein „Uckermärkischer Stil“ vorhanden zu sein scheint. Einige von Götze und Voss vorgelegte „Aurither“ Typen gehören offen sichtlich zur Göritzer Gruppe. Auch zeigt die Vorlage eines „Aurither“ ') A. Götze, Aurither Typus, in: Reallexikon der Vorgeschichte 1, 1924, S. 278-279, Taf. 56; H. Jentsch, in: Verhandlungen der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte 1890, S. (491); A. Voss, Keramische Stilarten der Provinz Brandenburg und benachbarter Gebiete, in: Zeitschrift für Ethnologie 35, 1903, S. 179ff. 3) L. J. Luka, Cmentarzysko kultury luzyckiej w Czarnkowie z IV-V okr. epoki brqzu, in: Fontes Praehistorici 1, 1950, S. 151 f., Abb. 74» 3) S. Griesa, Bemerkungen zur Göritzer Kultur, in diesem Band, S. 115 ff. 45