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von Holzschnitzereien abgeleitet, und vieles, was an Holzgefäße oder -arbeiten erinnert, findet man auch in der Späthügelgräber- und frühurnenfelderzeit lichen Keramik weiter südlich: Kerbschnitt, kantige Gefäße wie in Herzogen burg, doppelkonische Becher der frühesten Knovizer Kultur (Abb. 2; 8). Aus derselben Zeit stammende halbkugelige Schalen mit Lappengriff und bom benartige Gefäße (Tassen) mit rundem Boden (Abb. 2; 9,12) verraten eben falls nichtkeramische Vorbilder (Ledergefäße ?), und die Verzierung der Abb. 2. Nadeln und Gefäße der Periode Bz.D. mit aus den Holzarbeiten und nichtkera mischen Gefäßen abgeleiteten Zügen. 1, 7 Pouchov, 2 Bieberach, 3 Cernozice bei Jaromer. 4 Sadskä, 5 Slezske Predmesti, 6 Nezamyslice, 8 Louny, 9, 12 Dobev, 10 Biegsee, 11 Lieske. 1, 3-5, 7 Ostböhmen, 8 Nordwestböhmen, 9, 12 Südböhmen, 6 Nordmähren, 2, 11 Sachsen. 10 Oberbayern. Vgl. Anm. 6. bayerischen Riegseekeramik ähnelt dem Binden von nichtkeramischen Ge fäßen (Abb. 2; 10) 6 ). Diese Tatsache stellt wohl den wahren Kern der einmal beliebten Vergleiche zwischen der Riegsee- und Schnurkeramik dar. Die primitiven nichtkeramischen Einflüsse auf der Bz. D-zeitlichen Keramik Mitteleuropas sind wohl mit einer ähnlichen Erscheinung des Äneolithikums vergleichbar: in der letztgenannten Periode war diese Tendenz noch stärker ausgeprägt als in den Anfängen der Urnenfelderzeit. Diese Erscheinung ist für alle unruhigen Zeiten typisch (die wandernden Völker nehmen nicht viel von ihrer Keramik mit), und hätte damals wirklich eine Klimaverbesserung “) Vorlagen der auf Abb. 2 gezeichneten Gegenstände: Nr. 1 nach Vokolek, a. a. 0., Taf. 1,11; Nr. 2 u. 11 nach Coblenz, a. a. O., Taf. 30, 7 und Taf. 19, 1; Nr. 3-7 nach J. Filip, in: Pamätky archeologicke 41, 1936-38, S. 27, Abb. 13; Nr. 8 nach A. Benes, in: Pamätky archeologicke 52, 1961, S. 359 Abb. 2, 12; Nr. 9 und 12 nach J. Bouzek, in: Sbornfk När. Musea v Praze A XVII 1963 Nr. 2-3, Taf. 2, 1-2 (die Profile bei Nr. 8-9, 12 nach Origina len); Nr. 10 nach J. Naue, Die Bronzezeit in Oberbayern, Taf. 43, 3.