Hügelgräberkultur weiterführt, wie sie offenbar auch ein Erbteil der Aunje- titzer und sicherlich ebenso der langlebigeren endneolithischen Traditionen darstellt. Da das Übergewicht der Keramik in der Vorstufe noch nicht so hervortritt und die Bronzen zeitweise einen Großteil des Fundstoffes aus machen 4 ), ist eine feinere Analyse z. Z. noch nicht für jede Gruppe möglich. Auf jeden Fall aber sind in der Stufe Mont. II (Ende) oder Reinecke Bronze zeit C die Vorlausitzer Kulturen schon so deutlich mit den stilistischen Kenn zeichen der vollentwickelten Lausitzer versehen, daß niemand die Abstam mung und kontinuierliche Entwicklung leugnen kann. Wir müssen vielmehr annehmen, daß bereits am Ende von Reineckes Bronzezeit B (= B, ) sich Lausitzer Elemente herauskristallisiert haben. Nach dem Gesagten - Ver breitung, viele Entstehungsherde — braucht über Herkunft und Heimat der Lausitzer Kultur wohl kaum noch diskutiert zu werden. Größere Ein- oder Zuwanderungen sind zur Entstehung dieser großräumigen Kultur nicht nötig gewesen. Allerdings wird eine andere Frage, ob nämlich die Gesamtheit der heute oft noch als einheitliche Kultur zusammengefaßten Erscheinungen un eingeschränkt als solche betrachtet werden darf, nicht so rasch gelöst sein. Es ist selbstverständlich, daß die Möglichkeit zur Herausarbeitung einzelner Gruppen noch nicht die Notwendigkeit in sich schließt, nunmehr die Kultur einheit restlos zu negieren. Die regionalen Entwicklungen sind zu allen Zeiten mehr oder weniger kräftig ausgeprägt, und auch die sogenannten „Werkstatt kreise“ 5 ) gehören hierher. Es muß noch bemerkt werden, daß Schlesien mit dem kulturell verbundenen Nordmähren und die Lausitz offenbar die ältesten Teile der Lausitzer Kultur verkörpern und die Weiterentwicklung erst dann den Osten, Norden und Westen erfaßt. Wir betonten bereits, daß in der Stufe Seger B, Mont. IV oder Hallstatt A2 die größte Verbreitung erreicht sei, während mit Ausnahme des Nordostens in der Stufe Seger C, Mont. V oder Hallstatt B schon eine wesentliche Ein schränkung des Siedlungsgebietes erfolgt. Im allgemeinen klingt die Lausitzer Kultur dann in der Hallstattzeit aus, nachdem in weiten Teilen der Hallstatt stil großen Einfluß ausgeübt hatte. Im Süden herrscht überhaupt die Hall stattkultur, in Böhmen, Mähren und der Slowakei als Hügelgräberkultur; im Westen ist das thüringische Hallstatt ebenfalls klar abgegrenzt, im Nord westen machen sich die Auswirkungen der Hausurnenkultur bemerkbar, 4) Teilweise besitzen wir recht alte Bestände, von denen die Keramik schon bei der Bergung offenbar nicht so beachtet worden war und nicht überliefert ist, wogegen ein größerer Prozentsatz von Bronzen aus den Stufen Mont. II und Reinecke Bronzezeit B/C erhalten ist. ) Dieser zu falschen sozialökonomischen Schlüssen verleitende Begriff sollte in Zukunft vermieden werden, da er ja voraussetzt, daß schon in der Bronzezeit größere Werkstätten für eine Vielzahl von Siedlungen gearbeitet hätten, wo wir doch noch mit Hauswerk, höchstens aber mit Dorfhandwerk, rechnen dürfen.