VORWORT Im Jahre 1933 erschien auf Veranlassung des Dresdner Münzhändlers Ale xander Lutze zum 70 jährigen Bestehen der Firma C. G. Thieme die 1. Auf lage der „Tabellen zur sächsischen Münzkunde“. Seit der Rückgabe der Berliner und der Dresdner Staatlichen Münzsamm lung durch die Sowjetunion ist das Interesse am Sammeln von Münzen auch im Gebiet der Deutschen Demokratischen Republik erfreulich angewachsen. Die Leitung des wiedererstandenen Dresdner Münzkabinetts brachte den Wunsch zahlreicher Münzfreunde nach einer Neuauflage zum Ausdruck. Frau Luise verw. Lutze, die bisherige Inhaberin der Verlagsrechte, ermöglichte in entgegenkommender Weise das Zustandekommen dieser 2. Auflage, deren Herausgabe mit dem hundertjährigen Bestehen ihrer Münzhandlung zu sammenfällt. In Anordnung und Stoffauswahl konnte die bisherige bewährte Form beibe halten werden, wenn auch Erweiterungen notwendig schienen. Neu sind die Tabellen der unter jedem einzelnen Münzherrn geprägten Jahrgänge der einzelnen Münzsorten. Diese neuen Tabellen entstanden durch Bearbeitung der Bestände großer öffentlicher und privater Münzsammlungen, vor allem des Staatlichen Münzkabinetts in Dresden, unter Beratung von Prof. Dr. W. Schwinkowski +, Paul Bamberg +, Otto Friedland +, Otto Horn +, Dr. Eugen Rahncnführer t und nicht zuletzt Dr. G. Krug in Herne / Westfalen. Selbstverständlich wurde auch die wichtigere uns zugängliche Literatur zu Rate gezogen. Niemand behauptet und niemand erwartet die Vollständigkeit dieser Tabellen, die selbst dann nicht gewährleistet wäre, wenn wir uns die Aufgabe gestellt hätten, Art und Umfang der Münzprägung an den Münzakten der Archive zu überprüfen. Vor allem beschränken wir uns bewußt auf die mit eigenem Stempel geprägten Münzen und verzichten auf die Unzahl der von diesen Stempeln hergestellten Dickstücke und Abschläge in edlem und unedlem Metall. Vielleicht kann eine künftige Auflage auch diese seltenen Stücke aufnehmen. Auch die 2. Auflage will keine neue sächsische Münzgeschichte darstellen. Sie hat, wie die Erstauflage, die Aufgabe, „die bereits vorhandenen Ergeb nisse und Erkenntnisse so zu verarbeiten und darzustellen, daß sie auch für einen Leser, der zu wissenschaftlicher Arbeit nicht geneigt oder in der Lage ist, leicht zu übersehen sind“.