Namen mehrerer Münzherren. Die Erscheinung, daß auf den Münzen mehrere Glieder der kurfürstlichen Familie genannt werden, wiederholt sich um die Jahrhundertwende vom 16. zum 17. Jahrhundert vorübergehend unter Christian II. und seinen Brüdern Johann Georg I. und August. Teilstücke des Talers Wie schon gesagt, wurden neben den Talern auch deren Teilstücke geprägt. Eine Übersicht derselben zeigt Tabelle 3. Neben den Groschen und Pfennigen und deren Vielfachen oder Unterteilen waren es hauptsächlich Halb- und Vierteltaler, welch letztere auch Ortstaler (Ort = Viertel) genannt wurden. Zu Anfang der Talerprägung waren auch sehr gebräuchlich die „Engels groschen“ oder „Schreckenberger“ im Werte von 3 Groschen. Sie erhielten ihre beiden Namen von dem darauf abgebildeten schildhaltenden Engel und von der Herkunft des dazu verwendeten Silbers aus den Gruben des Schrecken berges unweit Annaberg. Ihr beliebtes Münzbild wurde zu Anfang des Dreißig jährigen Krieges dazu mißbraucht, das minderwertige „Kippergeld“ beliebt zu machen. Der Volksmund erfand dafür in Anlehnung an gewisse nordwest deutsche Münzsorten, indem er die Engel in Papageien umdeutete, den Namen „Paphan“. In der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts kamen neben den Teil stücken nach dem Zweiteilungssystem auch solche nach dem Dreiteilungs system auf, nämlich Zweidrittel-, Drittel-, Sechstel- und Zwölfteltaler. Als Seltenheit wurden auch Doppelstücke und Vielfache des Talers geprägt, entweder vom Talerstempel auf eine entsprechend dickere Silberscheibe („Schrötling“) oder von einem breiteren Stempel mit größerem Durchmesser. Erst die Doppeltalcr der Könige Friedrich August II. und Johann gehören zu den regelmäßigen und häufigen Prägungen. Goldmünzen Neben der Silberprägung, die bis in das 19. Jahrhundert die eigentliche Haupt prägung war und blieb, wurden seit Friedrich dem Sanftmütigen auch Gold münzen ausgegeben. Tabelle 5 zeigt die verschiedenen Arten der Goldmünzen, die unter den einzelnen Fürsten geschlagen wurden. Wir finden dafür die Namen „Gulden“ bzw. „Goldgulden“ nach dem dazu verwendeten Edel metall; „Dukat" oder „Dukaten“, die lateinische Bezeichnung dieser aus dem Auslande übernommenen Münzsorte; „Augustdor“ oder „August d’or“ nach dem Vorbilde des französischen Louisdor als „August von Gold“, d. h. Gold münze König Augusts, bezeichnet; und endlich den Namen „Krone“, die bis zum 1. Weltkriege geltende amtliche Bezeichnung für deutsche Goldmünzen. Auch von diesen Goldmünzen wurden mitunter mehrfache und Teilstücke ausgegeben. Sie wurden zum Teil als Goldabschläge von den zur Silber prägung bestimmten Stempeln angefertigt.