Zwoschwitz wurde bis jetzt als slawisches Runddorf angesehen, eine Bezeich nung, die nicht aufrecht erhalten werden kann; denn aus dem Dorfbild ist dies nicht zu erkennen. Im Vogtland ist in keinem Dorfe auf Grund der Anordnung der Gehöfte slawischer Einfluß nachweisbar. Fränkische und hessisch-alemannische Einflüsse in der Bauweise sind dagegen in Zwoschwitz unverkennbar. Dr. Pietsch konnte 1927 eine bronzezeitliche Siedlung nordwestlich des Dorfes nachweisen. Mir gelang es, weitere aufzufinden. Die Flur ist auffallend zerrissen. Nur zusammen mit der Flur Kauschwitz, mit welcher sie höchstwahrscheinlich einmal eine Einheit gebildet hat, ist die Anordnung der verschiedenen Flurstücke verständlich. Blöcke gibt es in der Flur nicht. Vor- und frühgeschichtliche Funde, die auf ihr wiederholt gehoben wurden, sind leider meist verloren gegangen. Aufn.: A. Haase, Plauen, 17. 11. 1941 Illyrische Höhensiedlung „Kulm“ in Zwoschwitz von Süden Sagen berichten von heidnischen Opferplätzen auf dem Kulm und von heid nischen Gräbern auf einer kleinen Bodenwelle nordwestlich des Dorfes. Nach anderen Überlieferungen sollen die Gräber während einer Pest angelegt worden sein. Das ist aber unglaubhaft, da bei den Skeletten Beigaben und auf den Gräbern große Steine gelegen haben sollen. Auf der Suche nach der ersten Anlage des Dorfes, nach dem Grunde, der beide Wege zu der auffallenden Führung veranlaßte, und nach der Ursache der Ent stehung der Opferplatzsage zogen der Kulm und seine Hänge meine Aufmerksamkeit auf sich: auf der Kuppe wurde eine Siedlung festgestellt, die spätestens der jüngeren Bronzezeit zugerechnet werden muß. Der Kulm besteht aus Diabastuff. Dessen Verwitterungserde ist der fruchtbarste Ackerboden im Vogtland. Die Kuppe beherrscht die nähere Um gebung (Abb.). Während nun die meisten Diabaskuppen nur Wald oder Buschwerk tragen, befindet sich auf dieser zwischen altem Baumbestand ein kleines Feld.