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der Spitze je ein Loch zum Einsetzen von Stiften für die Gegenplatte, ein seichtes auf der Schneidenseite (unten), ein tiefes, dessen Fortsetzung das Loch links unter der Lanzen spitze treffen würde (Abb. 2: Schnitt; zur Lage dieses Schnittes vgl. auch Abb. 4), auf der Seite des Messerrückens (oben). Alle drei Negative zeigen feine Querrisse infolge der Hitzewirkung durch das ein gegossene Metall. Auf die gleiche Einwirkung dürfte eine bis 0,3 cm tief greifende, rötliche Verfärbung zurückzuführen sein, welche der frischeste Bruch innerhalb der Schmuckscheibe bzw. am Griffende des Messers beiderseits erkennen läßt. Außerdem sind in dem Hohlraum für die Lanzenspitze Reste einer schwarzen, glänzenden Schicht erhalten, die man auf Abb. 1 gut in den Abschnitten des Stiftkanals für die Nietlöcher beiderseits der Tülle beobachten kann. Vielleicht handelt es sich um Ruß, der zum Abklatschen der Umrisse auf der Gegen platte aufgebracht wurde. An der geraden Längsseite der Form ist auf der Messerseite noch deutlich ein Säge schnitt erhalten (Abb. 3 und 4). Ein sehr kurzes Sägeschnittstück befindet sich auch auf der Lanzenspitzenseite oberhalb vom Tüllenende (Abb. 1 und 2). Auf der Lanzenspitzenseite liegt an den beiden Längskanten je ein feiner Einschnitt; vielleicht sind es Marken zur Begrenzung der Flächen für die Ausarbeitung der beiden Negative. Die Verbindungslinie beider Einschnitte läuft nämlich dicht am Rand der Schmuckscheibe vorbei. Abgesehen von den Brüchen an beiden Schmalseiten zeigt die Fläche dicht neben der Schmuckscheibe eine Beschädigung, die auch den Rand der Schmuckscheibe in Mitleiden schaft gezogen hat (Abb. 1 und 2). Vielleicht rührt diese Beschädigung davon her, daß man die Form als Schleifstein benutzte, als sie aus irgendwelchem Grunde für den Guß unbrauch bar geworden war. Außer Längskratzern unter der Lanzenspitze (Abb. Ij zeigt nämlich der Querschnitt der Form eine flache Höhlung (Vertiefung), die sich auch auf das untere Blatt der Lanzenspitze erstreckt. Diese Höhlung kann ursprünglich nicht vorhanden gewesen sein, weil dieses Blatt sonst beim Guß einseitig ausgelaufen sein müßte. L.: noch bis 18,6; Br.: 7,14—9,0; Dicke: 2,8—3,06 cm. Gewicht: 886 g. Lanzenspitze: L.: 11, des Blattes: 6,75; Br. (Blatt): 3,0; Dm. (Tüllenmündung): 2cm. Schmuckscheibe: Dm.: 7,4cm. Messer: L.: noch 15,7, des Rückens: 14,5; gr. Br.: 2,3 cm. B) Bruchstück einer doppelseitigen Gußform (Mittelplatte einer dreiteiligen Form) für einen Pfriem (?) und einen Ring auf der einen und für eine Kugel (?) mit ringsum laufen dem wulstigen Grat auf der anderen Seite (S.: 34/33; Abb. 1—-4). Gestein: ?. Preusker hat auf einer Skizze dieser Form vermerkt: ,,H. Hofrat Klemm schreibt unter d. 12. Deeb. 55: ‘Diese Form ist von Thonschiefer, dieselbe Steinart, welche die Zinngießer noch heut für diesen Zweck benützen’“. Die Farbe des Abgusses, von dem nicht bekannt ist, inwieweit er dem Original angeglichen wurde, ist ein dunkles Schiefergrau mit gelblichem Unterton. Flache, auf beiden Seiten sorgfältig geglättete, trapezförmige Platte, im Querschnitt leicht keilförmig (Abb. 4: Längsschnitt). Die oberen Ecken sind abgerundet, die daran anschließenden Schmalseiten (Kanten) ziemlich gut geglättet und leicht gewölbt; die untere Schmalseite ist nur flüchtig geglättet. Die rechte untere Ecke ist entlang des Eingusses für den Ring und ein Stück nahe und entlang der Innenseite vom Ring abgebrochen. Ein alter Schrägbruch (er ist schon auf der oben genannten Skizze angegeben) durch den zweiten starken Querwulst des Pfriems (?) halbiert die Platte annähernd. Auf der Oberseite (Abb. 1 und 2) befindet sich links der unten beschädigte Einguß für einen Pfriem (?) mit zwei starken und einem schwächeren Querwulst nach der Spitze zu. Rechts davon liegt das Negativ für einen etwas ungleichmäßigen Ring mit dem schon erwähnten langen Eingußkanal. Unter dem Einguß für den Pfriem und oberhalb vom Ring ist je ein Loch zum Einsatz für die Stifte für die Gegenplatte. Auf der Unterseite (Abb. 3 und 4) erkennt man rechts unten ebenfalls ein Loch zum Einsatz für einen Stift für die Gegenplatte, sodann den Hohlraum für einen kugeligen Gegenstand mit Wulst (?) ohne Einguß, der sich auf der Gegenplatte befunden haben muß. Das im Guß entstehende Gebilde erinnert in seinem Aussehen an die Hälfte einer modernen, gefalzten Falkenschelle (Abb. 4: Längs- und Querschnitt). Gr. L.: 13,5; gr. Br.: 6,65; Dicke: 1,45—1,8 cm. 31