Bronzezeit die Vorliebe für große Schmuckplatten plötzlich aufkommt, wohl infolge des bereits oben besprochenen Bedarfes an Pferdeschmuckgegenständen, und daß dabei in den betroffenen Gebieten auf die jeweils vorhandenen Bronzeformen und Verzierungen zurückgegriffen wurde. So entwickelten sich in den Ostalpen- und Sudetenländern die Scheiben mit Dorn und Kreisriefen, im Gebiet der Lausitzischen Urnenfelderkultur sowohl die leicht gewölbten als auch die einfach vergrößerten flachen Scheiben und in einem nicht näher zu fassenden Bereich, vielleicht als Überschneidungsform dieser genannten, die Scheiben mit Dorn und gebrochenem Rand. In Norddeutschland finden dann Berührungen mit germanischen Formen statt, die zur Verzierung und damit zur Angleichung an die älteren germanischen Scheiben führt, wie die Verzierung auf zwei Scheiben von Tüschau darlegt. In der jüngsten Bronzezeit werden diese verschiedenartigen Bildungen offenbar wiederum zu einer einzigen Form verschmolzen, der der schon immer nach ihrem Gebrauch benannten Pferdeschmuckplatten. Diese sind stark gewölbt und besitzen deutlich abgesetzten Rand und einen Knopf in der Mitte. Sie sind von E. Sprockhoff 40) auf einer Verbreitungskarte zusammengestellt worden. Von diesen Scheiben, die im allgemeinen der Stufe 5 nach Montelius angehören, liegt in Sachsen ein Gußform bruchstück vor 41 ). 40) Ebendort Taf.41; hier sind mit Unrecht die Scheiben von Wildenhain und Tharandt als Pferdeschmuckplatten mit abgesetztem Rand und Knopf aufgeführt. Da die unter Fußnote 41 genannte, erst nach der Kartierung von E. Sprockhoff gefundene Gußform von Dresden-Coschütz etwa der Fundstelle der Scheibe von Tharandt entspricht, ist auf der Verbreitungskarte der Punkt zwischen Elbe und Schwarzer Elster zu streichen. 41) Viertel einer Gußform, gefunden bei der Ausgrabung der Heidenschanze von Dresden-Coschütz 1933. Sie wird durch G. Bierbaum als Fortsetzung der Behandlung der Gußformen aus Sachsen (vgl. dieses Jahrbuch, S. 26 ff.) beschrieben und abgebildet werden.