Die glatte, grüne Patina, die früher ohne Zweifel das ganze Stück überzogen hatte, findet sich nur noch zwischen den Lappen. In dieser Beziehung weist das Beil eine auffallende Ähnlichkeit mit dem Armbandbruchstück aus dem Nachlaß König (siehe unter 4) auf. Es ist beim Anlegen der ältesten Eundakten im Landesmuseum in Dresden kurz nach der Jahrhundertwende bereits diesem Fund zugerechnet worden, ohne daß allerdings irgendein Vermerk über seine Herkunft in den Akten oder im Zugangskatalog vorhanden wäre (S.: 274/40). Wie schon erwähnt, wurde es bereits 1906 in den 3.Typenkartenbericht aufgenommen 11 ). 8. Das Absatzbeil von norddeutscher Art (Abb. 2) mit rechteckigem Schaft, gerader Bahn, leicht aufgewulstetem, wenig gebogenem Absatz, leicht eingeschwunge nem Schneidenteil und etwas gerundeter Schneide ist in dem 2. Typenkartenbericht über die Absatzbeile 12 ) nicht aufgeführt, wohl weil es sich damals noch im Besitz des Bezirkstierarztes König befand und daher in Dresden noch nicht bekannt war. Es ist in Zeichnung erst 1906 in das Fundarchiv des Dresdener Museums aufgenommen worden. Es befindet sich heute im Besitz des Museums Bautzen (S.: 276/40); wann es aber dahin gelangt ist, läßt sich nicht feststellen, da dort überhaupt jegliche Angaben über das Stück fehlen. Das Beil wurde von J. Frenzel 13 ) und W. Frenzel 14 ) abgebildet und von B. v. Richthofen 15 ) und H. Petsch 16 ) erwähnt. Das von J. Frenzel dem Fund zugerechnete Randleistenbeil 17 ) (Mus. Bautzen R 7477; S.: 277/40) gehört sicher nicht zu ihm und soll deshalb auch nicht be schrieben und abgebildet werden. Ebenso steht zu dem Bronzefund der weil- gedrehte Fußring in keiner Beziehung, den W. Frenzel 18 ) von Rackel abbildete und den es zudem überhaupt gar nicht gibt 19 ). Die Zeitstellung des ganzen Bronzefundes wurde von J. Frenzel an Hand derjenigen der einzelnen Fundstücke untersucht. Er kommt zu dem Ergebnis, daß diese außerordentlich uneinheitlich sei, wie er ausdrücklich bei der allgemeinen Be trachtung der oberlausitzischen Hortfunde feststellt. Nach seiner Meinung gehören die einzelnen Bronzen bei Außerachtlassen des dem Fund zugerechneten früh bronzezeitlichen Randleistenbeiles den Stufen 2 bis 4 nach Montelius an. Diese Zeitansätze Frenzels bedürfen deshalb einer nochmaligen Überprüfung, die hier versucht werden soll: L Für die Schmuckscheibe liegt bisher im Schrifttum nicht ein einziges Vergleichsstück vor, sie weist lediglich eine gewisse Ähnlichkeit mit zwei Scheiben aus dem Fund von Carwitz auf 20 ), die ebenfalls das Radkreuz mit beiderseitigen Punktreihen und am Außenrand gleichlaufende Kreislinien mit zwischenliegender Querstrichelung besitzen. Zu den Carwitzer Stücken sind bisher gleichfalls keine Vergleiche bekannt geworden, diese können vielmehr einzig als Weiterentwicklungen einer Scheibe von Niederkränig 21 ) mit vier radialen Doppelpunktreihen angesehen werden. Die beiden Carwitzer Scheiben müssen wegen der mit ihnen vergesellschafteten Scheiben mit Sternmuster und fortlaufenden Spiralen in die Zeit der Stufen 1c “) 12) 13) 14) 16) der ihm 17) 18) 19) 20) A. Lissauer a. a. O. 838. A. Lissauer, Zeitschr. für Ethnol. 37 (1905) (2. Typenkartenbericht) 793 ff. J. Frenzel a. a. O. Taf. V, 14. W. Frenzel, Bilderhandbuch zur Vorgeschichte der Oberlausitz (1929) 65. B. von Richthofen, Die Ältere Bronzezeit in Schlesien (1926) 106. H. Petsch a. a. O. 95, Nr. 132; ebendort fehlt der Hinweis auf den gesamten Fund, offenbar als geschlossener Fund nicht bekannt war. J. Frenzel a. a. O. 30. W. Frenzel, Bilderhandbuch 50. G. Bierbaum, Prähist. Zeitschrift 21 (1930) 337. E. Sprockhoff, Schuchhardt-Festschrift (1940) Taf. 5: 12 und 13. W. Bohm, Die Ältere Bronzezeit in der Mark Brandenburg (1935) Taf. 7: 18.