Sächsische Gesellschaft für Vorgeschichte (SGV) im Reichsbund für Deutsche Vorgeschichte Tätigkeitsbericht 1940/41 Von Rudolf Moschkau-Leipzig Die Fortdauer des Krieges hat wie im vergangenen Jahre der Tätigkeit der SGV Grenzen gezogen, hat vor allem wieder Abstand nehmen heißen von einer Jahres hauptversammlung, aber unter den gegebenen Bedingungen doch wiederum förder liche Arbeit ermöglicht, die hier für die Zeit vom 1. Oktober 1940 bis 30. September 1941 kurz umrissen sei. Im Mitgliederstand hielt weiterhin die erfreuliche Aufwärtsbewegung an, so daß am Jahresschluß 225 Mitglieder zu zählen waren. Veränderungen im Vorstand traten nicht ein (l.Vors.: Oberlehrer Rudolf Moschkau-Leipzig; 2. Vors.: Landesgeologe Dr. Rudolf Grahmann-Freiberg; Kassenwart: Oberinspektor Erhard Vogel-Taucha; Beisitzer: Landespfleger für Bodenaltertümer Dr. Georg Bierbaum-Dresden; Univ.- Prof. Dr. Kurt Tackenberg-Bonn; Rektor Rudolf Irmscher-Böhlen; Schriftleiter Dr. Max Schumann-Naunhof; Univ.-Prof. Dr. Leonhard Franz-Leipzig; Kustos Dr. Werner Jorns-Leipzig). Von den Vorstandsmitgliedern ist zur Zeit niemand mehr zum Heeresdienst einberufen. Feldpostanschriften sind von 26 Mitgliedern bekannt geworden. Ihnen wurden wie bisher als kleine Liebesgaben allmonatlich durch Reclams Feldpostdienst Bändchen aus Reclams Universalbibliothek zu geschickt. Eine Reihe Dankesgrüße zeugen davon, wie willkommen diese Heimat grüße draußen waren. Unsere Kameraden im Waffenrock dürfen, auch wenn solche Grüße schriftlich nicht bestätigt und erwidert werden konnten, doch versichert sein, daß wir ihrer sehr viel öfter gedenken, als nur beim monatlichen Abgang unserer Liebespost. Bei der hier folgenden Aufzählung von Veranstaltungen sei darauf hingewiesen, daß ein Teil davon gemeinsame Arbeit mit befreundeten Organisationen darstellt. Das Wissen um die deutsche Vorgeschichte wird dadurch einem größeren Kreis von Volksgenossen nahegebracht. Auch dort, wo Mitglieder der Gesellschaft allein für außenstehende Organisationen vortragend oder im Gelände führend tätig gewesen sind, darf solche Arbeit als Ausfluß des Strebens, das unsere Gesellschaft beseelt, genannt und gewürdigt werden. Die Ortsgruppe Leipzig, die sich als einzige auf die Mitarbeit mehrerer Fach prähistoriker stützen kann, vermochte leichter als andere örtliche Mitgliedergruppen eine geschlossene Reihe von Führungen und Vorträgen zu bieten. Es fanden statt: 23. Nov. 1940: Referate über neuere Werke zur Vorgeschichte, verbunden mit einer Ausstellung von Originalfunden der Billendorfer Kultur aus den Beständen des Univ.-Seminars für Vorgeschichte. 4. Dez. 1940: Lichtbildervortrag von Prof. Dr. Leonhard Franz-Leipzig: Echte und falsche Slawengötter.