General Erwin Schramm, ein Pionier vorgeschichtlicher Forschung Von F. Merbach, Leipzig Mil 1 Abbildung Jede Wissenschaft kennt in größerem oder geringerem Um fang die Erscheinung, daß sich nicht nur ihre eigentlichen Ver treter mit ihr befassen, die sie gewissermaßen hauptamtlich be treuen, sondern daß sich auch andere um ihre Probleme be mühen. Die Arbeit dieser Außen seiter kann in ihrem Wert natür lich sehr unterschiedlich sein, da sie zum mindesten eine gewisse Vertrautheit mit der wissen schaftlichen Arbeitsweise zur Voraussetzung hat. Das eine aber ist sicher und macht diese Arbeit in gewissem Sinne besonders wertvoll: stets wird sie geleistet aus Liebe zur Sache, d. h. von wirklichen „Dilettanten“ im wahrsten Sinne des Wortes. Unter den Wissenschafts gebieten, die besonders stark auf der Mitarbeit von Dilettanten aufgebaut sind, steht die Vor geschichtsforschung mit an erster Stelle. Das liegt einmal daran, daß die Zahl der Fachgelehrten bei ihr noch sehr klein ist, viel zu klein im Verhältnis zu der Wichtigkeit, die ihr gerade in der Gegenwart bei gemessen wird. Dazu kommt ferner, daß für die Erarbeitung zusammenfassender Ergebnisse gerade hier eine ungeheure Fülle von Vorarbeit im Kleinen geleistet werden muß, die meist örtlich eng gebunden ist. So ist es ganz natürlich, daß sich ein großer Teil des Mitarbeiterstabes dieser Wissenschaft in der Lehrerschaft der Kleinstadt und auf dem Lande findet. Daß sich die Arbeit auf dem Gebiet der Vor geschichte aber auch mit anderen Berufen zu einer organischen Einheit verbinden kann, und daß dies auch schon in einer Zeit geschah, in der sie noch nicht wie heute