Eine Leipziger Pferdetrense aus dem Mittelalter Von Albert Schröder, Leipzig Mit 3 Abbildungen Mit den Beständen der Sammlung Max Näbe ist in das Stadtgeschichtliche Museum zu Leipzig auch das Bruchstück einer Pferdetrense aus dem beginnenden 14. Jahrhundert gelangt, das in mancher Beziehung für die ältere Kulturgeschichte der Stadt Leipzig aufschlußreich ist (Rp. 56/27, 549) und insofern unsere Beachtung verdient, als keine deutsche Sammlung ein weiteres Beispiel aufweisen kann. Der erhaltene, 31 cm lange Teil der Trense wird gebildet aus fünf größeren Einzel gliedern, die in den Ösen beweglich durch Stäbe von durchschnittlich 5,5 cm Länge verbunden sind; die Einzelglieder bestehen aus je zwei Scheiben im Durchmesser von je 1,8 cm, ihre Oberfläche ist mit einem nachziselierten Efeublatt und jeweils fünf Durchbohrungen versehen, die jedenfalls das Blatt als selbständige Schmuck form besser herausheben sollen und nicht, wie von anderer Seite vermutet wurde, als Fadenlöcher zum Aufnähen dienen (Abb. 1). Als gußtechnische Besonderheit sei noch hervorgehoben, daß das erhaltene Bruchstück der Trense aus reinem Kupfer besteht. Aufn. : A. Schröder, Leipzig Abb. 1: Pferdetrense von Leipzig (Stadtgesch. Museum Leipzig) Eine vor längerer Zeit bei einer Reihe größerer deutscher Museen veranstaltete Umfrage nach Datierung und Verwendungszweck unseres Stückes hat die ver schiedenartigsten Ergebnisse gezeitigt. Insgesamt sind 8 Museen befragt worden,