Aufn. : M. Schlag, Leipzig Abb. 5: Gefäß aus der Gegend von Zeitz nutzung der Drehscheibe ist nicht erkenn bar. Die näheren Fundumstände sind leider nicht bekannt. der Henkel. Der größere Topf weist eine Höhe von 22 cm auf, die größte Hauch weite beträgt 20 cm. Die Drehscheibe scheint nicht benutzt worden zu sein; der Körper ist nicht immer regelmäßig geformt, Drehrillen sind an der Innenwand nicht wahrnehmbar. Der Halsrand zeigt einen „Kragen“ und ist kantig, aber nicht wie in Zauschwitz schräg abgeschnitten, sondern senkrecht von oben nach unten. Ohne Zweifel ist das Randformholz verwendet worden, die regelmäßigen Horizontal rillen am Hals sind deutlich erkennbar. An der Unterseite des Gefäßes ist die Boden marke beachtenswert; sie weist in einem Kreis drei senkrechte Linien auf, die von einer horizontal verlaufenden gekreuzt werden. Man könnte von dem Bodenzeichen auf die Benutzung der Drehscheibe schließen; diese Schlußfolgerung wäre jedoch etwas voreilig, obwohl sie im Schrifttum häufig zu finden ist. An den von mir im Sudetengau beobachteten slawischen Töpfen war mit Sicherheit festzustellen, daß die mit Bodenmarken versehenen meist ohne Scheibe hergestellt worden waren und lediglich die Verwendung des Randformholzes erkennen ließen. Offensichtlich waren also die Bodenzeichen — ähnlich wie früher schon die Zapfen — auf das auf der Bank oder auf dem Tische stehende Töpferbrett eingegraben worden. Die kleineren Gefäße sind 16 und 13,5 cm hoch, der Bauchdurchmesser beträgt 16,5 und 17 cm. Der Halsrand zeigt das Kragenprofil. Die Unterseite läßt ebenfalls ein Bodenzeichen erkennen; es hat große Ähnlichkeit mit dem sogenannten „Krötenfuß“ oder „Hahnen tritt“, der sich in den Donauländern bis zu den Kelten (Latne-Periode) zurück verfolgen läßt. Auffällig ist an dem einen Topf eine leichte Knickung der Schulter, die für die zeitliche und volkstumskundliche Bestimmung von Bedeutung ist. Bei der Durchsicht der 7 größeren Scherben ergab sich, daß durchweg das Kragenprofil auftritt. Die krötenfußähnliche Bodenmarke erscheint noch einmal; zweimal kommt das Radkreuz vor. Mehrfach sind an den vorhandenen Randstücken Verzierungen zu beobachten und zwar flache, breite Schulterfurchen. Eine Scherbe weist fünf Furchen auf, darunter eine unregelmäßige Wellenlinie; eine andere Scherbe hat zwei Wellenlinien über der Schulter. Mit Kleinbardau verwandt ist zunächst die Töpfertechnik zahlreicher Gefäß- bruchstücke — Randschalen und Böden — aus Großpösna, sö. Leipzig. Die Stücke wurden von M. Schlag in der Bachniederung zutage gefördert; sie zeigen die gleiche Färbung, dieselbe Halsrand bildung und weisen auch Bodenmarken — insbesondere das achtspeichige Rad — auf (Sammlung M. Schlag). Es ist nicht ausgeschlossen, daß die Scherben aus der nicht allzuweit entfernten Kleinbardauer Töpferei stammen. Als Gegenstück zu Kleinbardau ist sodann ein henkelloses Gefäß außerhalb der Grenzen von Nordwest-Sachsen und zwar aus der Gegend von Zeitz zu nennen, das sich im Besitz der schon genannten Sammlung M. Schlag-Leipzig befindet (Abb. 5). Die Höhe beträgt 22 cm. Der Ton ist wiederum hell, der Rand kragen ähnlich. An der Einkehlung zwischen Mündung und Schulter sind 4—5 unregel mäßige Schlangenlinien eingeritzt. Be