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Hwei hermundurischc Eräber von ^ötha-Ecschwitz, Vr. ^»orna. von w. Rätzel, Leipzig. Mit 2 Abbildungen. Auf dem rechten Hochufer der Pleiße, nördlich der Stadt Rötha, wo gegen wärtig eine bronzezeitliche Siedlung von ungeahnten Ausmaßen erschlossen wird, in deren Bereich auch schon beachtliche germanische Hausgrundrisse aufgedeckt worden sind, ist schon vor der planmäßigen Grabung eine germanische Begräbnis stelle zutage gekommen. Bei Baggerarbeiten in der auf Geschwitzer Flur gelegenen Aiesgrube des Freiherr« von Friesen stießen Arbeiter im Januar des Jahres lhZh auf zwei Urnen, die sie vor der Zerstörung retteten und dem Helfer des zuständigen Vertrauensmannes für Bodenaltertümer, Herrn Oberlehrer Engelmann, meldeten. Dessen Tätigkeit mußte sich aber darauf beschränken, die Funde für das Heimatmuseum der Stadt Rötha sicherzustellen, denn bei seinem Eintreffen waren die Gefäße bereits ausgehoben und einer Untersuchung unterzogen worden. Unter diesen Umständen können die Beigaben leicht vermengt worden sein, weshalb ich die im Museumsinventar vorgenommene Einteilung in getrennte Grabverbände hier nur mit Vorbehalt wiedergeben möchte: Grab l: l. Meine Näanderurne, bis aus einige Randstücke ganz erhalten. Der Boden des tcrrincnförmigen Gefäßes ist eben, das Unterteil gcradwandig, die Schulter gleichmäßig gewölbt. Der Hals ist stufenförmig abgesetzt. Der Rand ist gleichfalls scharf abgcgrenzt und steht schräg nach außen. Die Schulterverzierung besteht aus einem rcchts- läufigen Hakenmäander, der mit einem einfachen Rädchen in zweizeiliger Linienführung hergcstcllt ist. Die Rädchcncindrückc sind quadratisch. Die Linienführung ist oft unter brochen und verbessert, so daß teilweise eine dreizcilige Reihe entstanden ist. Sechs senkrechte Reihcnpaare führen vom Umbruch zum Bode» und teilen das Unterteil in sechs gleich große Felder. Auch diese Reihen sind flüchtig gezogen und reichen zum Teil bis auf die Bodenfläche. Farbe: schwarzgrau, ursprünglich tiefschwarz glänzend; Innenseite mattschwarz. Höhe: 12 cm; Mündungsdurchmcsscr: 1- cm; größte weite: 17,8 cm; Randstärkc: 0,7 bis 0,h cm. (Abb. I, I; 8.: 1I8I/ZH.) 2. Bronzene Augcnfibel mit geschlitzten Löchern, Form Almgren -5. Länge: -,5 cm; Gewickt: 15,5- x (Abb. I, 2; 8.: II82/ZH). Grab 2: 1. weitmundigc scklichte Terrine mit steilem Unterteil und hoher Sckulter. Der Rand steht senkrecht und ist oben und an der Innenseite glatt verstricken. Das Unterteil ist durch senkrechte Rammstrichbündel verziert, die die Gefäßwand vom Umbruch bis zum Bodenansatz bedecken. Von der Schulter ist die verzierte Fläche durch eine Horizontalfurche abgegrcnzt. Farbe: hellbraun mit dunklen Flecken, innen grau und gelblich. Höhe: 18,- cm; Mündungsdurchmesser: 22,- cm; größte weite: 2ö cm; Randstärkc: durchschnittlich 0,h cm (Abb. I, 5; 8.: H8Z/ZH). 2. Eingliedrige, provinzialrömischc Fibel aus Bronze, Form Almgren 2Z7. Länge: l l cm, Der Utadelhalter ist zum Teil beschädigt. Der rundstabige Bügel trägt zwei scheiben förmige Rnöpfe und verdickt sich nack oben zu trompetcnförmig. Ropf und Mittelteil des