Volltext Seite (XML)
Leitung der Untersuchung Kat in meinem Auftrage der stellv. Vertrauensmann Rustos vr. W.Iorns- Leipzig, der darüber auch im nächsten Jabrbuch berichten wird. Über hoo Fundstellen konnten bis Mitte November 1h40 festgestellt werden. Die meisten davon geboren in die jüngere und jüngste Bronzezeit, sind also illyrisch. Neben Töpfer- und Backöfen, Vorrats- und Abfallgruben ließen sich auch Haus- grundrisse nachweisen. Drei Gußformen zeigen, daß bier für Sachsen eine neue Gießerstätte aufgefunden worden ist. Besonders wichtig ist die aus zwei Speckstein platten (die eine leider beschädigt, jedoch ergänzbar) geschnittene Gußform für zwei achtspeichige Räder mit Naben, welche wohl nur für einen sogenannten Resselwagen bestimmt gewesen sein können. Eine Sandsteingußform gebört zu einem der sogenannten „Rasiermesser mit Pferdekopf"^), bei dem der Griff jedoch bereits nur noch stabförmig ist. Dieses Stück zeigt gleichzeitig noch den Rest einer Gichelgußform. Die dritte Gußform (ebenfalls nur ein Bruchstück) war für ein Nadelpaar bestimmt. Die germanischen Funde gehören ins 2. und Z. Iahrbundert n. Z., also in hermundurische und burgundische Zeit»). Außer einer stark beschädigten Scheiben fibel kam unter den Gcberben oft gedrehte Mare zutage, darunter auch für Sachsen das erste Bruchstück einer verzierten Terra sigillata-Schale mit sicherer Fundbcobachtung (hergestellt in Rheinzabern oder in Trier, also Einfuhrware). Besonders wertvoll und willkommen waren auch hier einige Grundrisse recht eckiger Häuser von 24- Zo gm. Schließlich ist noch die Zeit um loc>0 n. Z. durch Funde belegt (Hausgrundrisse und Scherben). Regieru ngsbezirk Zwic kau. Landkreis 2luerbach . . - (R) Landkreis Velsniy . . . . (Oe) Landkreis Plauen . . . . (?I) Landkreis Schwarzenberg - (S) Landkreis Zwickau . . . . (2w I. Mehranlagen: Friedrichsgrün (2w), frübdeutsche Masserburg „der Mohl" am Hammelhof (4. Z. 1h4o), Flurstück Nr. 128; Gassenreutb (Oe), frübdcutscbe Anlage „Altes Gcbloß" (7. 2. 1HZH), Flurstück Nr. 7h; Geilsdorf (?l), Gelände der ebcmaligen Burg Laneck mit Resten von Bübl und zwei Abscbnittsgräben (2. II. 1hZ8), Flurstücke Nr. ZN, Zl4, ZI 5a und d, Zlö; Grün au bei Mildenfcls (2w), früb- demsche Masserburg „der Mobl" (2. Z. 1h4o), Flurstück Nr. 1Z8; Vrfersgrün (R), Büblrest der frübdeutscben Masserburg „Scbloß- oder Rittcrgutseicbe" (Zo. 8.1h4o), Flurstück Nr. 504; Remniy (?l), Masserburg I; in Ergänzung zu Sacbscns Vorzeit (IHZ7) 80 wurde das Flurstück Nr. 2ö eingetragen (8. 10. IHZ8); Rein- hardtswalde (?l), frübdeutscl^e Masserburg „Topfwinkel" (14. ö. Ih4o), Flur stück Nr. I b; Ruderitz (?1), Gtrafienwartc (h. 12. 1hZ8), Flurstück Nr. h4; Sacl>sgrün (Oe), frübdeutscl>e Masserburg, das „Alte Scbloß" <14. 10. 1940), 2) Vgl. M. Grünberg, Marburger Studien (IyZ8) 7off. ") Vgl. dazu den Beitrag von w. Aaycl in diesem Iakrbuch S. 15 ff. Die beiden bermunduriscben Gräber lagen am Nordostrandc des Siedlungsgebietes-