Beschreibung erhält sich im allgemei nen zäh, wobei vielfach auf die Ety mologie des Schedius hingewiesen wird. Abweichungen lassen sich in be zug auf die Deutung der Lackel fest stellen. Da die Bedeutung des nieder deutschen Wortes „blase" bei Bothe sichtlich nicht in allen deutschen Gauen bekannt war, erklärt sich's, daß man sogar an eine aufgeblasene Gchweins- blase gedacht hat(lVlonac buspirnensis, l5Zo), eine Auffassung, die mit der Abbildung nicht in Einklang steht; auch Deutungen als brennende Rorn- garbe (Manlius) oder als rauchende Gpferschale gibt es. Manche Autoren haben sich gar keine Gedanken ge macht; so schreibt P.LHr.Hoepfner, Oermania antigua (Halle 1726), der Flins habe einen Stab mit einerBlase getragen; was es mit der Blase für eine Bewandtnis haben soll, erläutert Hoepfner nicht. Aus der ersten Hälfte des ly. Jahrhunderts gibt es Bilder des Flins, auf denen er einen Stab mit einem an dessen oberen Ende an gebundenen Beutel nacb Art der Pilgerstäbe trägt; von Flammen ist da nicbts mehr zu sehen. Wenn der früher erwähnte Wagener vom Flins sagt, er habe „Blasefeuer" gespien, so ist hier unbewußt wohl eine Vermengung der brennenden „blase" mit dem dampfspeienden Püsterich erfolgt. Wagener macht den Flins übrigens sogar zum „Gott des Gchlachtentodes der westlichen Slawen", wofür er nicht den ge ringsten Anhaltspunkt beibringen kann. Eine Umkehrung der Both eschen Nachricht, daß der Löwe des Flins die Toten aufwecke, lesen wir bei A. von Rayssarow, versuch einer slawischen Mythologie (Göttingen l8S^), und mit genau denselben Worten bei Hch. Gortl. Rreußler, Altsächsische und sorbenwendische Alterthümer (Leipzig l82Z): „Die Slaven glaubten, daß dieser Löwe sie zum Sterben zwänge". Als Bothe den Flins auch bildlich darstellen ließ, konnte er sich weder auf eine Beschreibung noch auf irgendein Bild stützen, sondern er mußte seine Phantasie walten lassen. Er hat sie aber durch Anlehnungen unterstützt. Die Mär von dem Tote erweckenden Löwen hat Bothe wahrscheinlich durch Abänderung eines Märleins im ptiysioloZus geschaffen. In dieser alexandrinischen, im Mittelalter durch zahlreiche, auch deutsche Übersetzungen verbreiteten und viel- gelesenen Schrift wird behauptet, daß die Löwin tote Jungen zur Welt bringe; am dritten Tage erwecke sie der Löwe durch sein Gebrüll zum Leben. Dieses Märlein überliefern auch Isidorus und Alanus, es findet sich im Oeiensorium iuviolatae virxinitatis beatae Mariae des Franciscus von Retz