Ein genauer Vergleich der Zeichnungen der beiden Tassen von Pönitz und Leipzig- Lößnig zeigt nun eine derartig frappierende Ähnlichkeit, daß man unbedingt eine Identität der beiden Stücke annehmen möchte. So ist z. B. die Anordnung des sanduhrförmigen Musters unterhalb der Henkelknubbe auf beiden Gefäßen ganz gleich, auch die Maße der zwei Gefäße differieren nur um Millimeter (was auf unge naue Messung zurückzuführen sein könnte). Bei der 1937 erfolgten Veröffentlichung des Lößniger Fundes ist der Verbleib von drei Gefäßen, darunter auch unserer Tasse, unbekannt. Im Jahre 1904, bei Anlage der Archivblätter des Landesmuseums zu Dresden, waren diese Gefäße im Besitz von Herrn Pfarrer Dr. Schneider in Prieste blich. 1947 wird nun eine Tasse als Neufund von Pönitz gemeldet. Daß es sich hier um ein zweites Gefäß handelt, ist wohl bei dieser Übereinstimmung ausgeschlossen. Eigenartig ist dabei vor allem, daß die Tasse in so großer räumlicher Entfernung zum zweiten Mal gefunden wurde. Dieses Beispiel möge nun zeigen, wie wichtig es ist, Bodenfunde, Zeugnisse der Vergangenheit unserer Heimat und der menschlichen Entwicklung überhaupt, sorg fältig zu behandeln und aufzubewahren, denn sie sind ja die einzigen Zeugen jener Zeit, aus der es noch keine schriftliche Überlieferung gibt, um die in mühevoller Kleinarbeit gewonnenen Erkenntnisse der Vorgeschichtsforschung nicht erneut zu verwirren.