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Eindruck, als ob sie aus dem Ganzen gegossen wären. Ursprünglich befand sich bei diesem Fund eine dritte Öse gleicher Art, die durch Kriegseinwirkung verloren ging, jedoch auf einem alten Lichtbild noch zu erkennen ist. Dieser 3. Öse fehlt das Zieratstück. Es ist anzunehmen, daß sie ebenfalls an einem weiteren Ring um das Horn, und zwar vor der Spitze, angebracht war. Die Gesamtlänge der beiden noch vorhandenen Ösen beträgt 11,7 mm und 12,5 mm, der äußere Durchmesser 8,2 mm und 8,7 mm, der innere etwa 3 mm. In der verzierten Öse sitzt, noch gut beweglich, ein geschlossener Ring von 12 mm bis 12,5 mm Durch messer und etwa 2,5 mm Stärke. Sein runder Querschnitt wird von einer umlaufen den, von außen eingearbeiteten, Riefe, die einen fast scharfen Grat bildet, unter brochen. In diesem Ring hängt nun ein 18,7 mm langes offenes Bronzekettenglied von besonderer Schönheit und sauberer handwerklicher Arbeit.Der eigentliche Haken • dieses Gliedes, der den Ring hält, hat dasselbe Profil und die gleiche doppelte Riefen verzierung wie die Ringösen. Auf der Oberseite besitzt dieser Haken vier tiefe Quer riefen vor einem 6,5 mm breiten scheibenförmigen Abschluß. Weiter verläuft plötz lich abgesetzt ein flacher, gleich hinter dem Absatz und am Ende gebohrter, in der Mitte eingeschnürter, um die Bohrlöcher rund gearbeiteter Teil. Zwischen den Bohr löchern und der Einschnürung sind zwei Querstege stehengeblieben. Das Endstück — in der Einschnürung abgetrennt gedacht —gleicht dem Zierat an den Ringösen. Die Dicke schwankt und beträgt im Mittel 2 mm. In gleicher Höhe wie die Oberseite endet auch die parallel verlaufende, etwas flachere, etwa 1 mm dicke Unterseite, an der nur flüchtig die obere, eben beschriebene Form nachgearbeitet ist, ein Zeichen, daß sie nicht als Schauseite diente, wofür auch die unverzierte Ringseite spricht. Hier haben wir wieder zwei Löcher, in denen zwei vom Oberteil durchgehende Niete sehr sauber vernietet sind. Die Nietköpfe haben genau dieselbe Form und Größe wie die der schon erwähnten Nägel. Da nun das Kettenglied und auch die Niete im ur sprünglichen Zustand erhalten geblieben sind, entspricht der heutige Abstand zwischen Ober- und Unterseite mit etwa 1,5 mm dem damaligen. Es ist leicht denk bar, daß das dazwischen gelegene Material Leder gewesen sein könnte. Dagegen spricht aber die guteVernietung, die bei solchem, immerhin weichen Stoff nicht ohne Verdrückung der dünnen Nietschäfte ausgeführt werden konnte. Da eine harte Ver- hämmerung vorliegt, muß also auch eine härtereZwischenlage cingefügt gewesen sein sicherlich Horn oder Bein. 5 weitere Kettenglieder, wie die eben beschriebenen, sind imselbenFundverbandnoch vorhanden, an denen man bis auf geringe Abweichungen der Maße genau die gleiche Beschaffenheit feststellen kann. Zwei Glieder, von deren einem ein Stück abgebrochen ist, werden mit einem wie oben beschriebenen Ring verbunden. An einem weiteren Glied ist noch der Rest eines abgeschmolzenen Ringes im Hakenteil anoxydiert (Tafel 12 und 13). An einem anderen zeigt sich das Ende beim letzten Niet im angeschmolzenen Zustand (Tafel 12). Die Schleifspuren in den Ringösen sind kaum erwähnenswert, in den Haken der Kettenglieder aber schon bedeutend. Anscheinend sind die einzelnen Glieder von Ringen, wie den zwei er haltenen, ausgeschliffen worden. Nr. 172 1 verschliffener, kantiger, voll gegossener Bronzering von 19,4mm bis 20,7 mm Durch messer und 4,2 mm bis 5 mm Profildurchmesser. Die gesamte Innenfläche des Ringes ist durch den Gebrauch sehr ausgeschliffen. Die etwas hohe Außenseite ziert eine sehr flache Perlreihe, die wahrscheinlich schon