räumlicher Verbindung mit diesen Gräbern lag aber eine kleine Gruppe beigabenloser Skelette in gestreckter Rückenlage, ganz so wie sie in der Thüringischen Kultur auftreten, hier inVerbindung mit reich ausgestatteten Frauengräbern. Radig hat die Tauchaer Gräber für christlich-sorbischeBestattungen angesehen 24 , er verkennt dabei aber, daß man dann denToteneinen geweihtenPlatz in Kirchennähe zugebilligt hätte. Neue,sorgfältigereBeobachtungen ähnlicherBefunde könnten nachträglich erweisen, ob hier neben Brandbestattungen etwa nur der Frauen in der ausgehenden frühen Eisenzeit die Körperbestattungen ihrer Männer vorliegen. Was jedoch der heimatlichen Forschung zur besseren Einsicht in die ältere eisen zeitliche Welt vor allem nottut, darauf hat W.A.v. Brunn verwiesen 25 . Es ist die Untersuchung frühzeitlicher Siedelplätze und ihrer Fundgruben, vor allem aber ihrer Befestigungsanlagen, die gegen Mitte des letzten vorchristlichen Jahrtausends in Thüringen wie in Sachsen in großer Zahl entstanden, vielleicht auch nach dem Vorbilde der „Hallstatt C-Kelten". Ihr Fundgut vermag wohl, wie v. Brunn zu treffend betont, zur geschichtlichen Auswertung das meiste beizutragen. Mit der von G. Bierbaum begonnenen Vermessung vorgeschichtlicher Wallanlagen 26 , die auch nach dem 2. Weltkriege fortgeführt wird, ist nur ein erster Schritt in dieser Richtung getan. 24 W. Radig, Unsere heimische Vorzeit in Nordwestsachsen, in: Tauchaer Heimatblatt, 6. Jg., 1931, Nr. 2 und 3. 2S W. A. v. Brunn, Probleme thüringischer Burgwälle, in: Germania 27, 1943, S. 1 13ff. 26 P. Werkmeister, Gemeinschaftsarbeit zwischen Vermessungsingenieur und Vorgeschichtler, in: Sachsens Vorzeit 2, 1938, S. 66 ff.