nordwärts vorgelagert ist, hat weder der Steigbügelring noch die Kalenderbergware Eingang gefunden. Beide Dinge überdauern auch nicht die Hallstattstufe D, im Gegensatz etwa zu den Nadeln mit Kopfscheibe oder den Ohrringen der Thüringischen Kultur, die noch in der Latenezeit weiterleben. Da sie so räumlich wie zeitlich einen Grenzhorizont abgeben, erscheinen sie gut geeignet, in ein Kartenbild der Wendel ringverbreitung zwischen Saale und Elbe aufgenommen zu werden. Hier erscheint als Neufund der Kalenderbergkultur ein typischer Scherben mit dem aus dichtstehenden, kantigen Wülsten gebildeten Flächenzierat 17 . Die Fundstelle Leipzig-Stünz bildet ein Brückenglied zwischen den Fundstellen Zeithain und Börln und den nächsten thüringischen Vorkommen von Klein-Korbetha, Kr. Merseburg, Göthewitz, Kr. Weißenfels und Weißenfels, Bendefeld (Abb. 6). Nach unserem Kartenbilde kann nicht mehr die Rede davon sein, daß die Wendel ringfunde von Canitz, Batzdorf und Scharfenberg „völlig isoliert“ im Siedlungs gebiet der Thüringischen Kultur daständen 18 . Erinnern wir uns, daß die Wendel ringe ihre Stammform in den einseitig gedrehten Ringen der Montelius-Stufe III/IV haben, diese aber auch schon das thüringisch-sächsische Gebiet füllen, daß weiterhin diese Ringe herleitbar sind aus Typen der Aunjetitzer Kultur, die wiederum in dem gleichen Gebiet zu Hause ist, so wird begreiflich, daß in unserer Karte das west sächsische Gebiet auch für die ältere Eisenzeit nicht durch die Saale streng ab geschnitten erscheint, daß vielmehr Westsachsen mit Thüringen, unbeschadet des Gegensatzes von Körperbestattung drüben und Verbrennung hüben, kulturell eine gewisse Einheit darstellt, bestände diese auch nur in der starken Aufnahmebereit schaft beiderseits für materielle Fremdgüter. Freilich ist dabei ein kulturelles Gefälle von West nach Ost unverkennbar und im Hinblick auf die durch Salzgewinnung reiche Wirtschaftsmetropole Halle auch verständlich. 17 Naturkundliches Heimatmuseum Leipzig. 18 M. Claus, a. a. 0., S. 82.