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Dari preusker (I786-lS7p sein Leben und Wirken für die vorgeschichtliche Denkmalpflege in Sachsen. (Vortrag, gehalten am ll. Oktober beim Treffen der Vertrauensmänner für Bodenaltcrtümcr und deren Stellvertreter in Leipzig.) Von G. Bierbaum, Dresden, Landespflcgcr für Bodenaltertümer in Sachsen. Am 22. September dieses Iakres waren 150 Jahre seit dem Tage vergangen, an dem im Jahre l78ö Rarl Benjamin Preusker zu Löbau (Sa.) geboren worden ist. Ich brauche in diesem Rreise nicht besonders zu betonen, warum wir preuskers gedenken wollen. Ich möchte nur aussprechen, daß ich mir in Anbetracht der zur Verfügung stehenden Zeit versagen muß, preuskers Persönlichkeit in der ganzen Vielseitigkeit ihres, vor allen, ja sehr stark sozialen Wirkens vor Ihnen erstehen zu lassen, daß ich mich vielmehr auf Preusker in seinen Beziehungen zur Vor geschichte beschränken werde, wobei ich — was Sie nicht wundern wird — die denk malpflegerische Seite sehr wesentlich bervorkeben möchte. Wenn Sie den neuen „Brockhaus" nachschlagen, werden Sie den Plamen preusker nicht finden. Sie müssen schon unter „Großenhain" suchen, um dort lesen zu können (Bd. 7, IhZo, S. 704): „Großenhain . . .; Stadtbücherei (l828 von R. Preusker, dem Begründer der sächs. Volksbibliotheken und des sächsischen Gewerbeschulwesens, gegr.), Heimatmuseum . . ." Mit diesen wenigen Worten mögen ja Preuskers hauptsächlichste Verdienste gekennzeichnet sein. Für unseren Zweck aber ist das mehr als dürftig. Ich darf Ihnen daher, ehe ich zur Darstellung der denkmalpflegerischen Tätig keit preuskers komme, zunächst einmal sein Leben in möglichster Rürze schildern. preuskers vorfahren von Vaters Seite sind seit löö5 in Löbau nachweisbar, und zwar als Tuchmacher und Leinewebers. Gein Vater, Johann Rarl Benjamin preußger, war Rauf- und Handelsmann in Löbau. Aus ärmlichen Verhältnissen stammend, kaum lesen und gar nicht schreiben könnend, hatte er sich durch rastlosen .sieiß und kaufmännische Begabung zum geachteten Schnittwarenbändler empor- gearbeitet. Seine Mutter, Juliane Sophie geb. Eichler, war „ebenfalls ein armes Leinwcberskind". Da der Vater oft geschäftlich von daheim abwesend sein mußte, oblag der Mutter ganz wesentlich die Erziehung des Jungen, der das einzige Rind seiner Eltern war. *) Sckriften Verzeichnis (künftig SV.) ^0, S. 025.