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gestoßen, die in zerstörtem Zustand dem damaligen Lebrer von Haardorf übergeben worden sein sollen, dem jetzt im Ruhestand in Osterfeld, Rreis Weißenfels, lebenden Herrn Lehrer Beyer; ich habe ihnen nicht näher nach gehen können und kann keine Angaben darüber machen, ob sie im Zusammenhang mit dem Verwahrfund stehen oder nicht; auch über ikren verbleib weiß ich nichts. Beschreibung der einzelnen Fundstücke: 1. Die Sichel ist eine stark gebogene Rnopfsichel. Die gerade Verbindung zwischen Spitze und Rnopf beträgt 1ö,0cm. Die steil nach außen abfallende Rückenkante läuft genau auf den sich etwa l cm über der Unterseite der Sichel erhebenden Befestigungsknopf zu. parallel zu ihr laufen an ihrem flachen Abfall nach innen zwei erhabene Rippen, deren äußere sich, 2 cm vom Rnopf entfernt beginnend, §cm vor der Spitze in die Rückenkante verläuft, deren innere dagegen von dem gleichen Ansatzpunkt bis zur Spitze durchgezogen ist. An die innere Rippe setzt § cm vor dem Rnopf eine erhabene Rippenverzierung an, die in zwei zu der Grundlinie zurückkehrenden Wellenbögen auf das Rnopfende zuläuft. Ein dritter Wellenbogen, der an den zweiten ansetzt, ist von länglicher Gestalt und reicht bis an die Schneide hinunter. Daran schließen sich vier einzelne Rippen an, die ein wenig schräg vom Rnopf quer zur Schneide laufen. Die Schneide zeigt starke Gebrauchsspuren und ist am Ropfende in eine Spitze aus gezogen. Die Bronze ist an der Rückenkante 0,65 cm, an der inneren Rippe — diese nicht mitgerechnet — 0,25 cm dick und völlig mit einer bläulich-grünen Patina überzogen. (Abb. oben) 2. Nittelständige Lappenaxt von l8 cm Länge. Die Lappen der Axt mit gerader und schmaler Schneide sitzen nur wenig über der Mitte und nähern sich einander auf etwa 1,2 cm. Zwischen den Lappen ist die Axt leicht ausgehöblt, wie die beiden anderen Äxte auch, um für den Griff einen größeren Raum zu erhalten. Der placken ist mit einer sichelförmigen Einsattelung versehen und läuft in zwei Spitzen aus, deren eine durch Schläge niedergedrückt ist. Die Schneide zeigt Gebrauchsspuren, vn der Mitte der Seitenflächen sind die Gußnähte deutlich sichtbar, obwohl sie glatt abgeschliffen worden sind. Die Dicke der Bronze, deren schöne blaugrüne Patina durch starke Versinterungen an der Oberfläche weitgehend verdeckt ist, beträgt durchschnittlich l,0S—l,Z cm. (Abb. links) Z. Die zweite mittelständige Lappenaxt ist lö,7 cm lang und von gedrungener Form, ihre Schneide ist breit ausgezogen und zeigt Abnutzungsspuren, wie bei der ersten Axt ist der Raum zwischen den eng zusammengehenden Lappen flach ausgehöhlt. Auch hier sind die Gußnähte, die in den Seitenflächen längs laufen, abgeschliffen, aber gut erkennbar. Die blaugrüne Patina überzieht das ganze Stück gleichmäßig und macht es zur schönsten Axt des Fundes. (Abb. Mitte) Diese drei bisher besprochenen Stücke sind im Besitz von Herrn O. Brauer- Leipzig. Die dritte mittelständige Lappenaxt, die im Besitz von Herrn Brauer- Haardorf ist, ist zwar 0,2 cm kürzer und etwas breiter als die erste, äbnelt ibr aber im übrigen am meisten, nur daß ihre Schneide etwas verbreitert ist. Die Gußnaht ist nur auf der einen Seite klar faßbar, während sie auf der anderen durch Versinterungen verdeckt ist. (Abb. rechts)