Der Töpferofen von Gttitz (Areis Ratibor) und seine Nachbildung im Leipziger Grassi-Museum. Von I. Ricktcr Die Anfänge unserer heutigen Handwerke liegen zum Teil in grauer Vorzeit. Das früheste Handwerk, welches sich nachweisen läßt, ist das des Steinschlägers, des vorfahren unserer Steinmetze, von ihm hergestellte Geräte sind in ihren ersten Proben so alt, daß dieses Alter mit sechsstelligen Zahlen bezeichnet werden muß. Mit fünfstelligen Zahlen ist das Alter der frühesten Arbeiten des Schnitzers in Rnochen und Elfenbein anzusetzen. Bedeutend jünger ist die Töpferei, obwohl sie auch schon auf die ansehnliche Zeit von rund 8000Iakren zurückblicken kann. Schon in der jüngeren Steinzeit, deren Beginn bei uns etwa öoooIakre zurückliegt, hat die Töpferei eine überraschende Fülle an Formen und verzierungs- arten geschaffen, in denen sich stammesgebundene Eigenart und stets fortschreitender Modegeschmack so deutlich abspiegeln, daß sie dem Forscher ein selten trügendes Mittel sind, Volk und Zeit ihrer Entstehung zu erkennen, wenn er sie aus Gräbern oder Giedelungen hebt. Der Töpfcrvfcn von Sttiy (Nachbildung) Tausende von Tongefäßen haben die Ausgrabungen schon zutage gefördert, aber sehr selten nur ist es gelungen, die Werkstätte zu finden, in der sie hergestellt 52